Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Tanzhaus-Akademie: Leiterin geht Ende Juli
Die Leiterin der Akademie des Tanzhauses NRW nimmt Ende des Monats Abschied: Dorothee Schackow geht nach 36 Jahren, die sie mit dem Haus verbinden, in Rente. Ihre Nachfolge wird am 1. August die 30-jährige Dörte Kordzumdieke antreten.
Dorothee Schackow begleitete die Entwicklung des Tanzhauses – seit es sich in den 1970er Jahren noch „Werkstatt für Tanz, Theater, Malen, Werken und Gestalten“oder schlicht Werkstatt nannte. Schackow, die seit ihrer Schulzeit tanzte, fand in dem alternativen Ort, den sie als „ersten Off-Platz in Düsseldorf überhaupt“bezeichnet, eine geistige Heimat. „Ich hatte wenig Interesse an der traditionellen Tanzschule, da war ich eher Hippie“, sagt sie mit einem Lächeln.
Die diplomierte Erziehungswissenschaftlerin stieg in die Gestaltung des Werkstatt-Programms ein und erlebte bis zum Umzug der Kultur-Institution in das ehemalige Straßenbahndepot an der Erkrather Straße im Jahr 1998 auch die Neukonzeptionierung des Hauses, das sich ab dann ausschließlich dem Tanz widmete.
Als Leiterin der Tanzhaus-Akademie arbeitete Dorothee Schackow mit einer Vielzahl auch internationaler Tänzer zusammen, gestaltete das Kursprogramm und rief mit ihren Kollegen mehrere Tanz-Festivals ins Leben. Neben der Orientale, dem Tap-Ahead- und dem Tango-Festival lag Schackow vor allem das Flamenco-Festival am Herzen: „Das ist nach wie vor meine Leidenschaft.“
Die wegen Corona verschobene Veranstaltungsreihe hätte in diesem Jahr schon zum 23. Mal stattgefunden. Die Tanzhaus-Akademie fährt aus Abstands- und Hygienegründen derzeit allerdings ein deutlich reduziertes „Warm-up“-Programm: Statt üblicherweise 3500 Teilnehmern können momentan nur etwa 1000 in den Studios des Hauses unterrichtet werden.
Schackow verlässt das Tanzhaus mit einer „Mischung aus Wehmut und Vorfreude“auf das kommende Programm, das sie dann als Zuschauerin erleben will.
Was den Generationenwechsel mit ihrer Nachfolgerin angeht, habe sie ein „sehr gutes Gefühl“, ebenso was die für 18,5 Millionen Euro geplante Sanierung und Erweiterung des Hauses anbelangt: „Die Zukunft wird rosig!“, sagt sie. Ihre persönliche wolle sie jedenfalls mit ihrem Mann beim Bootfahren und Reisen genießen.