Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Noch Ruhe vor dem Sturm im Freibad

Im Eschbachta­l dürfen unter Corona-Bedingunge­n maximal 750 Besucher schwimmen gehen.

- VON CRISTINA SEGOVIA-BUENDÍA

Vor einem großen Andrang blieben die Mitarbeite­r im Freibad Eschbachta­l vergangene­s Wochenende verschont. Denn maximal 18 Grad und immer wieder einsetzend­e Regenschau­er hielten von einem Freibadbes­uch ab. Doch für einen bald erhofften Ansturm unter den neuen Corona-Bedingunge­n ist das Personal bestens gewappnet.

Es ist kurz nach Mittag, als sich die Sonne am Samstag kurzzeitig einen Platz zwischen den Wolken schafft und kräftig strahlt. Das Freibad hat soeben für den Publikumsv­erkehr geöffnet. Die ersten Frühschwim­mer haben bereits ihre Bahnen hinter sich gebracht. Nun herrscht die sprichwört­liche Ruhe vor dem Sturm: Die Becken sind prall gefüllt. Das Wasser ruht, die Oberfläche sieht wie ein perfekter Spiegel aus. Der Rasen auf der weitläufig­en Fläche ist frisch gemäht und auch der Sand des Spielplatz­es ist noch unberührt. Eigentlich wirkt alles so, wie zu jedem Saisonstar­t im Freibad Eschbachta­l: Das Personal hat alles hergericht­et und wartet auf heiße Sommertage. Wenn nur das rot-weiße Flatterban­d an den Duschen und das Absperrgit­ter am Eingang nicht wären. Sie erinnern daran, dass die Corona-Pandemie noch immer nicht ausgestand­en ist.

Auf dem Weg zur Kasse strahlen die neongelben Markierung­en auf dem Boden. Es sind Haltepunkt­e auf 1,50 Meter Abstand. Der Einlass ins Bad aber auch der Aufenthalt sind nämlich coronakonf­orm konzipiert. Dazu gehört es, sich mit Maske ins Freibad zu begeben, Duschen bleiben trocken, Umkleiden geschlosse­n. Um den nötigen Sicherheit­sabstand einzuhalte­n, wurde zudem die Anzahl der Badegäste auf ein Zehntel reduziert. Das heißt, statt der möglichen 7500 Besucher, dürfen sich in diesem Jahr lediglich 750 Personen zeitgleich eine Abkühlung verschaffe­n. Die Öffnungsze­iten wurden angepasst: Von 12 bis 18 Uhr kann geschwomme­n werden. Frühschwim­mer dürfen zwischen 10 und 11 Uhr ins Bad. Tickets müssen im Vorfeld online gebucht oder an bekannten Vorverkauf­sstellen erworben werden. Nur so kann ein großer Andrang, wie er in jedem Jahr an heißen Tagen passiert, kontrollie­rt werden. Ein Spontanbes­uch ist damit kaum möglich, der Blick und das Vertrauen auf die Wetterprog­nosen werden damit beinahe schon unerlässli­ch. Unattrakti­v wirkt das Angebot unter den neuen Bedingunge­n trotzdem nicht – vor allem nicht für Gegner großer Menschenan­sammlungen. Denn wann sonst hat man Deutschlan­ds ältestes Binnenfrei­bad fast schon für sich allein?

An diesem Tag haben gerade einmal drei Menschen im Vorfeld ein Ticket gebucht. Für Sonntag noch keiner. Wann und ob die Besucher überhaupt ins Freibad kommen, weiß niemand. Das Personal harrt aus, erledigt Arbeiten zwischendu­rch, schaut bei regelmäßig­en Rundgängen immer wieder nach dem Rechten. „Wir brauchen nur einen guten Sommertag, dann steppt hier der Bär“, äußert einer der Mitarbeite­r hoffnungsv­oll.

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FOTOS: CRISTINA SEGOVIA JÜRGEN MOLL Die Mitarbeite­r von Sportamtsl­eiter Martin Sternkopf halten alles tiptop in Schuss.
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Leere Becken, denn das Wetter spiel noch nicht mit.

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