Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Endspurt beim Hochwasser­schutz

Vom 27. bis 29. Juli werden die großen Rohre aus dem Eschbach in Unterburg entfernt. Die Eschbachst­raße ist an diesen drei Tagen tagsüber gesperrt. Damit zeichnet sich der Abschluss der Maßnahmen zum Hochwasser­schutz ab.

- VON UWE VETTER (TEXT) UND GUIDO RADTKE (FOTOS)

Vom 27. bis 29. Juli werden die Rohre aus dem Eschbach in Unterburg entfernt. Die Eschbachst­raße ist an diesen Tagen tagsüber gesperrt.

Die Bauarbeite­n im Bett des Eschbachs in Unterburg sind auf die Zielgerade­n eingebogen: Läuft weiter alles nach Plan, werden die vor Jahren in Angriff genommenen umfangreic­hen Maßnahmen zum Hochwasser­schutz Ende dieses Monats abgeschlos­sen. Der Rückbau beziehungs­weise die Herausnahm­e riesiger Rohre aus dem Eschbach ist in der Zeit vom 27. bis

29. Juli vorgesehen. Durch die Rohre fließt derzeit der Eschbach, damit die Bauarbeite­r trockenen Fußes ihre Arbeit erledigen können. Während dieser drei Tage ist die Eschbachst­raße zwischen Hausnummer 93 und 113 tagsüber in der Zeit von 7 bis 18 Uhr gesperrt, erklären Sprecherin­nen des Wupperverb­andes und der Stadt Solingen.

Immer wieder war Unterburg in den vergangene­n Jahren von Hochwasser betroffen – der Eschbach trat über die Ufer. Hauseigent­ümer hatten entspreche­nde Schäden zu beklagen. So wurde Unterburg beispielsw­eise 2007 innerhalb weniger Stunden fast vollständi­g überflutet. Der Wupperverb­and hat deshalb

2016 damit begonnen, das Bachbett tiefer zu legen.

Im Sommer 2019 wurde der letzte Bauabschni­tt in Angriff genommen. Ab der Brücke Mühlendamm ging es bachaufwär­ts auf einer Länge von

300 Metern mit den Arbeiten weiter. Die Ufermauer auf der östlichen Seite wurde neu errichtet und auf der Westseite verkleidet. die Stützwand zur Eschbachst­raße hatte die Stadt Solingen bereits in einem vorangegan­gen Bauabschni­tt auf einem großen Teilstück neu gebaut.

Der Eschbach, der in Unterburg in die Wupper fließt, wird Ende Juli schließlic­h auf einer Gesamtläng­e von 540 Metern zum Teil bis zu

1,60 Meter tiefer gelegt sein. Acht neue Brücken sind eingebaut worden, Ufermauern wurden saniert und zum Teil neu errichtet. Alle Maßnahmen des Wupperverb­andes dienen dazu, Unterburg besser vor Hochwasser zu schützen.

Eigentlich sollten die Arbeiten zum Hochwasser­schutz bereits im Frühjahr erledigt sein. Doch das Wetter, vor allem heftige Regenfälle im Februar und Anfang März und dem damit verbundene­n hohen Wasserpege­l des Eschbachs, machten diesem Plan einen Strich durch die Rechnung. Bauarbeite­n waren in dieser Zeit nur eingeschrä­nkt – wenn überhaupt – möglich. Endspurt war dann aber ab Mai angesagt: Auf einer Länge von rund 85 Metern wurden die neuen Ufermauern hergestell­t, die straßensei­tige Stützwand mit Naturstein­en verkleidet und das Bachbett weiter vertieft.

Parallel zu den Arbeiten des Wupperverb­andes führte die Stadt Solingen Arbeiten im Ortskern auf der Eschbachst­raße und Gehwegen durch. Die letztlich gewählte Ausbauvari­ante hält an der beampelten Engstelle im Ortskern mit einer Länge von 150 Metern fest. Derzeit ist eine Baustellen­ampel installier­t, die über den Bereich Mühlendamm weit hinausgeht. Mitte März konnte die über einige Monate andauernde Vollsperru­ng der Eschbachst­raße aufgehoben werden. Auch hier war es zu leichten Verzögerun­gen gekommen.

Nach den nun abschließe­nden Maßnahmen zum Hochwasser­schutz ist Unterburg allerdings nicht ohne Bauarbeite­r. Einige Restarbeit­en stehen noch auf dem Arbeitspla­n. Dazu gehört nach dem Rückbau der Behelfsbrü­cke Mühlendamm auch, in diesem Bereich einen Fischaufst­ieg zu bauen. „Diese Arbeiten“so Ilona Weyer, stellvertr­etende Pressespre­cherin des Wupperband­es, „werden bis Dezember dauern“.

Bezirksbür­germeister Axel Birkenbeul (SPD) freut sich über die zu Ende gehenden Bauarbeite­n. „Der Wupperverb­and hat gut gearbeitet, alles ist gut ansehbar“, sagt Birkenbeul auch mit Blick auf die neue Naturstein­mauern. Der Bezirksbür­germeister von Burg/Höhscheid hat zudem aus vielen Gesprächen mit Burger Bürgern viel positive Zustimmung zu den Bauarbeite­n zum Hochwasser­schutz erfahren. „Wir hoffen jetzt sehr, dass zumindest in den nächsten 30 Jahren kein Hochwasser mehr auftritt“, sagt Birkenbeul.

Gleichwohl herrscht in Unterburg weiter Gesprächsb­edarf. Zum einen wegen der Laternen, zum anderen wegen der Ampelregel­ung. Über beide Themen soll es kurzfristi­g ein Gespräch mit der Verwaltung, Bürgern sowie Vertretern des Planungsau­sschusses und der Bezirksver­tretung geben. Zwar habe sich laut Birkenbeul ein Großteil der Burger dafür ausgesproc­hen, die Ampel nach Abschluss der Bauarbeite­n vom Kiosk bis zur Brücke Mühlendamm zu belassen. Ob das so bleibt oder die Ampel eventuell näher zur Wupperbrüc­ke rückt, wird das Gespräch zeigen. Denn es wird über Autofahrer ab dem Bereich Schloßberg-/Müngstener­straße und die dort abgesenkte­n Bordsteine geschimpft, die mit Blick auf die Grünphase der Ampel viel zu schnell fahren und ein Queren der Fahrbahn für Fußgänger schwierig gestalten würden. Birkenbeul: „Selbst große Fahrzeuge fahren hier zu schnell.“

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 ??  ?? Im Ortskern von Unterburg sind die umfangreic­hen Arbeiten zum Hochwasser­schutz abgeschlos­sen. Jetzt neigt sich das Bauprojekt insgesamt dem Ende zu.
Im Ortskern von Unterburg sind die umfangreic­hen Arbeiten zum Hochwasser­schutz abgeschlos­sen. Jetzt neigt sich das Bauprojekt insgesamt dem Ende zu.
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Im Bereich Mühlendamm sind noch die riesigen Rohre im Bachbett, durch die derzeit der Eschbach fließt.
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Die Eschbachst­raße in Unterburg ist in Richtung Burger Bahnhof in keinem guten Zustand.

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