Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Einbrecher verwüsten die Welle

Fünfstelli­ger Schaden. Einbruchve­rsuch auch ins Rotationst­heater. Polizei vermutet jugendlich­e Täter.

- VON SVEN SCHLICKOWE­Y

Einbruchve­rsuch auch ins Rotationst­heater. Polizei vermutet jugendlich­e Täter. Schaden wird auf fünfstelli­gen Betrag taxiert.

Zerschlage­ne Scheiben, eine durchlöche­rte Wand, kaputte Türen und eine verwüstete Einrichtun­g – das Bild, das sich den Mitarbeite­rn des Lenneper soziokultu­rellen Zentrums „Die Welle“am Samstagmor­gen bot, war verheerend. In der Nacht zuvor waren bislang unbekannte Täter in die Einrichtun­g an der Wallstraße eingebroch­en und hatten vermutlich auch versucht, ins nahe Rotationst­heater einzusteig­en. Gestohlen haben sie nicht viel, dafür aber einen Schaden angerichte­t, der, so schätzt Welle-Leiter Zbigniew Pluszynski, im fünfstelli­gen Bereich liegen dürfte.

Auch die Polizei spricht von einem „starken Maß an Gewalt“, das die Täter ausgeübt hätten. Ein Umstand, der eher dagegen spreche, dass das Jugendzent­rum zum Ziel von profession­ellen Einbrecher­n geworden ist. „Wahrschein­lich waren das Jugendlich­e, die gucken wollten, was geht.“Einbrecher­banden würden hingegen vor allem nicht erwischt werden wollen – und versuchen, sich einen „maximalen wirtschaft­lichen Vorteil“zu sichern, sagt die Polizei.

Die darüber hinaus nicht ausschließ­en will, dass es eine Verbindung zu drei Einbrüchen vergangene Woche gibt. In der Nacht auf Mittwoch wurde in zwei Kitas und ein Vereinshei­m eingebroch­en. „Die Vermutung, dass es sich um die gleichen Täter handelt, kann man anstellen“, heißt es bei der Polizei. Alle Fälle würden im gleichen Kommissari­at bearbeiten. „Die Kollegen tauschen sich aus.“

Laut Zbigniew Pluszynski schlugen die Täter in der Welle Fenstersch­eiben ein, um ins Gebäude zu gelangen. Weil sie eine Stahltür nicht aufstemmen konnten, schlugen sie ein Loch in eine Wand. „Das ist Wahnsinn“, kommentier­t der Welle-Geschäftsf­ührer die Zerstörung­swut.

Die Wand habe aus zwei Schichten 12,5 Millimeter starken Rigipsplat­ten bestanden. Im Inneren hätten die Unbekannte­n die Türen von drei Büros aufgebroch­en und sich über den Inhalt hergemacht, so Pluszynski: „Die haben einfach alles rausgehaue­n.“So sei ein Laptop mutwillig zerstört worden. Geklaut wurden hingegen nur ein paar Video-Spiele.

Deswegen – und aufgrund der Größe des Lochs in der Wand – glaubt Pluszynski, dass es sich bei den Einbrecher­n um Jugendlich­e handelt. Wegen des Weges, den sie bei ihrem Einbruch genommen haben, sagt er sogar: „Ich vermute, dass die vorher schon mal hier waren.“ An einen spontanen Einbruch glaubt der Geschäftsf­ührer nicht: „Die haben sich im Vorfeld Gedanken gemacht, das war geplant.“

Hoffnungen setzt der Welle-Chef nun auf eine Zeugin aus der Nachbarsch­aft. Die hatte eine Gruppe Jugendlich­er in der Nacht beim Versuch beobachten, ins nahe gelegene Rotationst­heater zu gelangen und diesen Einbruchsv­ersuch vereitelt – und zwei der Jugendlich­en am nächsten Vormittag wieder gesehen, als diese ihre Rucksäcke aus der Nähe der Tatorte abgeholt haben.

„Wir haben Glück gehabt“, sagt Johannes Schmidt vom Rotationst­heater. In der Kleinkunst­bühne und der dazugehöri­gen Theater- und Musikschul­e sei kein Schaden entstanden. „Hier wurde auch nichts gestohlen.“

Immer wieder würden Einrichtun­gen wie diese Ziel von Einbrecher­n, bestätigt die Polizei Wuppertal. Gerade in Kindertage­sstätten, oftmals eher ruhig gelegen und nachts garantiert verlassen, würde verhältnis­mäßig häufig eingestieg­en.

Das Ferienprog­ramm in der Welle soll trotz des Einbruchs weitgehend stattfinde­n, verspricht Zbigniew Pluszynski: „Wir können ja nicht zulassen, dass die Eltern und Kinder dafür bestraft werden.“

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FOTO: DIE WELLE Ein Bild der Verwüstung: Bei ihrem Einbruch in die Welle zerstörten Täter die Einrichtun­g.

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