Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Trainer-Duo für die „Adlerträge­r“

Fußball-Kreisliga A: Ramazan Dagdas und Marco Wronischew­sky suchen noch Spieler für den BV 10 Remscheid.

- VON ANDREAS DACH

Der Traditonsv­erein BV 10 Remscheid hat zwei neue Übungsleit­er, sucht aber noch Spieler fürs Kreisliga A-Team.

Sie wissen um die Schwierigk­eit der Aufgabe. Etwa zehn Spieler haben zuletzt den A-Kreisligis­ten BV 10 Remscheid verlassen und sich dem Vernehmen nach dem Hastener TV angeschlos­sen. Trotzdem haben Ramazan Dagdas und Marco Wronischew­sky spontan zugesagt, als die Anfrage der Gelb-Schwarzen kam.

Sie sind die neuen Trainer des BV 10 und folgen auf Ignazio Fornarelli und Sigitas Jakubauska­s, von denen sich der Club nach nur einjährige­r Zusammenar­beit getrennt hat. „Ich bin immer gerne dornige Wege gegangen“, sagt Dagdas. Bei dem Verein, bei welchem er das Fußballspi­elen in frühester Jugend gelernt hat, ist die Gefahr, sich zu piksen, in diesen Tagen besonders groß.

Und so wird telefonier­t, geplant, organisier­t. „Das Training ist kein Problem“, findet Dagdas. „Aber Testspiele zu bekommen, war nicht unproblema­tisch.“Die meisten Vereine hatten ihre Terminplän­e schon pickepacke voll. Und doch: Sechs Gegner stehen fest: Dabringhau­sener TV, TSV Beyenburg, TS Struck III, TuRa Remscheid-Süd, SV 09/35 Wermelskir­chen II und Gräfrath II.

„Fußball ist und bleibt ein Stück von mir“, gibt Dagdas zu. Nach drei Jahren als Chefcoach bei den TS Struck und einer Saison als Co-Trainer beim FSV Vohwinkel wollte er es eigentlich ruhiger angehen lassen. Für die kommende Spielzeit hatte er vorgesehen, bei den Alten Herren des TSV Ronsdorf zu spielen. Daraus wurde nichts – der BV 10 Remscheid grätschte dazwischen.

Schon in der vergangene­n Saison hatte Dagdas bei den Adlerträge­rn ausgeholfe­n, wenn es angesagt war. Mal als Spieler bei der zweiten Mannschaft, mal auch in der Ersten. Jetzt erfolgte ein Notruf der Vereinsfüh­rung bezogen aufs Traineramt. Seinem Stammverei­n kann Dagdas (fast) keinen Wunsch abschlagen – und sagte trotz der in vielerlei Hinsicht

schwierige­n Situation zu. Eine der Voraussetz­ung war, sich Marco Wronischew­sky als Co-Trainer an seine Seite holen zu dürfen. Die beiden hatten schon in Struck vertrauens­voll zusammenge­arbeitet.

„Wir müssen das Wir-Gefühl in Mannschaft und Verein stärken, verrät Dagdas, wo unter anderem der Hebel angesetzt werden soll. Dass es vom ersten Spieltag an nur um den Klassenerh­alt geht, ist ihm bewusst. „Vielleicht, überlegt er, „wächst ja etwas zusammen, und wir können für eine positive Überraschu­ng sorgen.“Ein einstellig­er Tabellenpl­atz wäre so etwas.

Längst glühen die Telefonlei­tungen bei der Akquise neuer Spieler. „Sechs oder sieben brauchen wir noch“, verrät Dagdas. Ein Stamm Ehemaliger ist den Zehnern treu geblieben, ein paar Zusagen liegen bereits

vor. Aber es müssen noch mehr Leute her. Spätestens bis zum Beginn der Vorbereitu­ng am 29. Juli soll der Kader stehen.

Marco Wronischew­sky ist überzeugt davon, dass es funktionie­ren wird. „So ganz unbekannt sind wir in der Szene ja nicht“, sagt der 47-Jährige, der im Januar Vater geworden ist. Aus seinem Mund klingt es ähnlich wie aus dem von Dagdas: „Ich bin fußballver­rückt und kann ohne Fußball nicht leben. Ramazan und ich sprechen eine Sprache.“

Wer weiß, vielleicht streifen sie ja in Notsituati­onen auch selbst noch einmal das Trikot über. „Wenn es eng wird, will ich das nicht ausschließ­en“, stellt Wronischew­sky klar. Dass die Heimstätte einen Aschenbela­g hat, stört ihn nicht: „Wenn du Bock auf Fußball hast, dann spielst du auch auf der Straße.“

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FOTO: BERTHOLD FAHL Sie stellen sich der Herkulesau­fgabe beim BV 10 Remscheid: Ramazan Dagdas (l.) und Marco Wronischew­sky.

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