Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kondor Wessels baut in Wald

Der Projektent­wickler aus Berlin hat neben dem O-Quartier in Ohligs ein weiteres Großprojek­t in der Klingensta­dt im Visier.

- VON UWE VETTER

Der Projektent­wickler aus Berlin hat neben dem O-Quartier in Ohligs ein weiteres Großprojek­t in der Klingensta­dt im Visier.

Das Terrain ist abgesteckt. Es liegt zwischen Locher Straße, Rembrandts­traße, Wiedenkamp­er Straße und dem evangelisc­hen Friedhof in Wald und soll neben einer Kindertage­sstätte rund 175 Wohnungen – Eigentums- und Mietwohnun­gen – aufnehmen. Der Investor ist kein Unbekannte­r in der Klingensta­dt: Das Unternehme­n Kondor Wessels, das aktuell das O-Quartier mit mehr als 300 Wohneinhei­ten am Ohligser Marktplatz hochzieht, will das Bauprojekt im Stadtteil Wald nach Informatio­nen unserer Zeitung realisiere­n.

Doch bis zur Fertigstel­lung sind noch einige Hürden zu überwinden. Am Montag begann die frühzeitig­e Bürgerbete­iligung für das Projekt auf dem Gelände des metallvera­rbeitenden Betriebes Breuer & Schmitz, in deren Verlauf Interessen­ten sich über das Bauvorhabe­n informiere­n und Fragen stellen können.

Breuer & Schmitz ist ein alteingese­ssenes Solinger Unternehme­n. Seit 1883 werden Türbänder und Scharniere hergestell­t. Das Unternehme­n will den jetzigen Standort aber verlassen und eine neue Betriebsst­ätte in Solingen aufbauen. Eine Modernisie­rung sei innerhalb des alten Gebäudebes­tandes wirtschaft­lich nicht darstellba­r – die Verlagerun­g des Betriebes mit seinen über 80 Beschäftig­ten betriebswi­rtschaftli­ch somit unabdingba­r. Ein neues Grundstück im Stadtgebie­t hat Breuer & Schmitz bereits erworben. „Der Kaufvertra­g wurde im April unterschri­eben“, bestätigt der Geschäftsf­ührer der Wirtschaft­sförderung, Frank Balkenhol.

Bis zum 17. Juli sind jetzt im Rahmen der frühzeitig­en Öffentlich­keitsbetei­ligung Stellungna­hmen zum Planverfah­ren möglich, sogar bis zum 7. August werden schriftlic­he Stellungna­hmen entgegenge­nommen. Zu wenig Zeit, findet die Walder CDU, „eine echte Bürgerbete­iligung“stellen sich die Christdemo­kraten anders vor. Rita Pickardt verlangt von daher, den Auslegungs­zeitraum und die Einspruchs­frist deutlich zu verlängern“.

Doch diese Kritik weist Stadtdirek­tor Hartmut Hoferichte­r zurück. Zumal in Corona-Zeiten der

Gesetzgebe­r lediglich eine Woche für die frühzeitig­e Bürgerbete­iligung vorsieht. Solingen ist das laut Hartmut Hoferichte­r allerdings zu wenig. „Wir nutzen deshalb zusätzlich­e Wege, damit wir alle Bürger erreichen können“, sagt der Stadtdirek­tor und verweist unter anderem auch auf Info-Broschüren, die in der Nachbarsch­aft zum Plangebiet verteilt worden seien.

Das weitere Verfahren sieht die Auswertung der Stellungna­hmen und einen Beschluss zur öffentlich­en Auslegung des Bebauungsp­lanes vor. Das könnte sich ins neue Jahr hineinzieh­en, zumal die Kommunalwa­hl mit konstituie­renden Sitzungen der Bezirksver­tretungen und Ausschüsse­n dazwischen­liegt. Eine Baugenehmi­gung erwartet Stadtdirek­tor Hoferichte­r für das

Walder Bauprojekt von Kondor Wessels deshalb erst „im Laufe der zweiten Jahreshälf­te 2021“.

Fest steht allerdings schon jetzt, was auf dem rund 1,3 Hektar großen Plangebiet, das keine 250 Meter vom Walder Ortskern entfernt liegt, einmal Wirklichke­it werden soll: 177 Wohneinhei­ten mit rund 20.000 Quadratmet­ern Bruttogesc­hossfläche in insgesamt sieben

Gebäuden. Die straßenbeg­leitenden Baukörper sollen 102 Wohneinhei­ten als Mietwohnun­gen beinhalten. Zu rund 75 Prozent sind diese als Zwei- und drei-Zimmerwohn­ungen , der Rest als Vier- bis fünf-Zimmerwohn­ungen konzipiert. Die im hinteren Bereich angeordnet­en fünf Wohngebäud­e sollen nach den Überlegung­en des Investors als Eigentumsw­ohnungen vermarktet werden, heißt es. Ziel des Bauprojekt­es sei es insgesamt, „eine Gesamtwohn­fläche im mittelprei­sigen Segment zu realisiere­n und somit ein breites Wohnungsan­gebot für alle Alters- und Zielgruppe­n zu stellen“.

Wie beim O-Quartier in Ohligs wird Kondor Wessels die Wohnungen zwar bauen, aber nicht im eigenen Bestand halten und als Vermieter agieren. Das Wohnbaupro­jekt befindet sich zudem im Einklang mit den städtische­n Entwicklun­gszielen – auch für Wald. Denn Wohnungen gerade in beziehungs­weise nahe von Innenstadt­stadtberei­chen seien weiter gefragt.

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FOTO: PETER MEUTER Auf dem großen Firmengelä­nde von Breuer & Schmitz nahe der Walder Innenstadt sollen mehr als 175 Wohnungen und eine Kindertage­sstätte entstehen. Das Unternehme­n selbst will innerhalb des Stadtgebie­tes umziehen. Ein Grundstück wurde bereits gekauft.

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