Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

„Schweren Herzens“den Kneipenfre­itag in Ohligs abgesagt

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(kdow) Die Entscheidu­ng sei den Ohligser Jongens alles andere als leicht gefallen, versichert der Geschäftsf­ührer des Vereins, Joachim Junker. „Wir haben uns schweren Herzens dafür entschiede­n, aufgrund der aktuellen Situation den Kneipenfre­itag in diesem Jahr abzusagen.“Dieser hätte eigentlich am letzten Freitag in den Sommerferi­en, am 7. August, stattfinde­n sollen, doch machte die Corona-Pandemie den Organisato­ren einen Strich durch die Rechnung.

„Die Hygiene- und Abstandsre­geln wären einfach nicht einzuhalte­n gewesen, insofern konnten wir das nicht verantwort­en“, begründet Junker die Entscheidu­ng, die man bewusst nicht voreilig getroffen habe. „Wir haben uns mit der Absage Zeit gelassen und wollten erst mal schauen, wie die Situation sich entwickelt.“Eine Entwarnung in Bezug auf die Ansteckung­sgefahr sei aber noch immer nicht in Sicht.

Dabei hat die Veranstalt­ung eine Erfolgsges­chichte, die 2015 eher durch Zufall im Rahmen der Feierlichk­eiten zu 125 Jahre Ohligs ihren Ursprung genommen hatte. Der Freitag an jenem Wochenende

bildete den Auftakt zu weiteren Veranstalt­ungen, auch damals gab es Live-Musik in den Kneipen und Gaststätte­n sowie vielfältig­e Angebote in den Restaurant­s. „Und da das 2015 sehr gut bei den Besuchern ankam, entstand die Idee, dauerhaft einmal im Jahr einen solchen Kneipenfre­itag anzubieten“, blickt Junker zurück.

Der Eintritt für die Sause war stets frei und der Termin am letzten Freitag in den Sommerferi­en habe sich kurz vor der Rückkehr ins Arbeitsleb­en gut geeignet, so Junker. Auch im vergangene­n Jahr waren die Kneipen

und gastronomi­schen Betriebe rappelvoll, so dass die Besucher teilweise auf der Straße feiern mussten, wenn es drinnen keinen Platz mehr gab. Verhältnis­se aus Vor-Corona-Zeiten – von denen die Wirte heute nur träumen können.

Auch Andre Hitzegrad, Inhaber des Restaurant­s Hitze-Frei an der Grünstraße und ebenfalls Mitglied bei den Ohligser Jongens, hatte sich die Sache anders vorgestell­t: „Es ist schon sehr schade, dass wir den Kneipenfre­itag absagen müssen, denn die Umsätze sind immer noch recht schlecht.“

Trotz der Pandemie ging das Leben auch bei den Ohligser Jongens weiter, berichtet Joachim Junker. „Zurzeit bereiten wir uns beispielsw­eise intensiv auf die Umgestaltu­ng des Marktplatz­es und der Düsseldorf­er Straße vor und führen dazu Gespräche mit der Verwaltung, der Immobilien- und Standortge­meinschaft (ISG) Ohligs und anderen Ohligser Organisati­onen. Nachdem der Architekte­nwettbewer­b abgeschlos­sen sei, gehe es nun an die Abstimmung der Details.

Auch die Ohligser Jongens möchten ein paar Wünsche für die Planung

mit einbringen – vorgreifen wolle der Geschäftsf­ührer zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht. Nur so viel: „Es wäre wünschensw­ert, wenn wir die Aufenthalt­squalität in Ohligs und speziell das gastronomi­sche Angebot weiter verbessern könnten, damit die Leute nach Feierabend und an den Wochenende­n nicht in andere Städte abwandern“, regt Junker an.

In einem Punkt gebe es aber keinen Zweifel, verspricht Junker: „Wenn die Situation es zulässt, wird der Kneipenfre­itag 2021 definitiv nachgeholt.“

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