Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Bergischer HC verpasst den Sieg
Handball-Bundesliga: Der Bergische HC kassiert beim 29:31 gegen die Füchse Berlin seine vierte Heimniederlage in Serie.
Die Löwen haben im Düsseldorfer ISS Dome alle Chancen, unterliegen in der Handball-Bundesliga den Füchsen Berlin aber mit 29:31.
Hitzig ging es zu zwischen dem Bergischen HC und den Füchsen Berlin. Doch den Vorteil, den ein Heimteam aus einer solchen Partie unter normalen Bedingungen ziehen kann, hatten die Löwen beim 29:31 (17:16) im Düsseldorfer ISS Dome nicht. Die emotionale Schlüsselszene ist klar: Mijajlo Marsenic nutzte während eines Berliner Angriffs seine Ellenbogen gegen Csaba Szücs. Der BHC-Abwehrchef ging zu Boden, und in der Folge waren die Gemüter so erregt, dass es zu einer im Handball seltenen Rudelbildung auf dem Feld kam. Jeder Fan dieses Sports kann sich ausmalen, was passiert wäre, wenn diese Szene in der 45. Minute vor ausverkaufter Kulisse passiert wäre.
Marsenic konnte sich glücklich schätzen, keine Rote Karte gesehen zu haben. In einer vollen Halle wären sowohl die Berliner als auch die Unparteiischen in den letzten Minuten der Begegnung wohl so extrem ausgepfiffen worden, dass dies einen Einfluss auf den Ausgang der Partie gehabt hätte – in welche Richtung auch immer. „Es waren ganz eindeutig keine Heimschiedsrichter heute“, übte BHC-Geschäftsführer Jörg Föste deutliche Kritik. „Das hat sich schon in der ersten Minute angebahnt, als Marsenic ohne Ball in den Kreis stolpert und dafür einen Siebenmeter bekommt. Sein Foul gegen Csaba Szücs habe ich als Tätlichkeit gesehen.“
Föste betonte allerdings, dass er die Schuld für die vierte Löwen-Heimniederlage nicht auf die Unparteiischen abwälzen möchte: „Wir müssen selbstkritisch die Dinge bei uns suchen, die dazu geführt haben, dass es nicht gelangt hat.“Der 59-Jährige meinte damit vor allem die Deckung, die gegen die individuell stark besetzten Berliner kaum Zugriff bekam, sowie den Auftritt unmittelbar nach Wiederanpfiff.
So hatten die Löwen Pech mit zwei Lattentreffern, leisten sich aber auch zwei Fehlpässe durch Lukas Stutzke und den in der ersten Halbzeit sehr starken David Schmidt. Der Linkshänder schloss zudem auch überhastet ab, weshalb der Wurf leichte Beute für Berlins Schlussmann Dejan Milosavljev war. Als dann auch noch Jeffrey Boomhouwer für ein absichtliches Fußspiel zwei Minuten bekam, gingen die Füchse erstmals etwas nachhaltiger in Führung.
Für den Niederländer war der Arbeitstag damit übrigens beendet. Sebastian Damm übernahm auf der Position, hatte prompt eine starke Aktion, als er einen Gegenstoß-Pass spektakulär abfing, leistete sich in der umkämpften Schlussphase jedoch auch ein empfindliches Stürmerfoul auf dem Weg zum möglichen 28:29.
Es war eine von mehreren Chancen für die Löwen, die Partie noch zu kippen. Zuvor hatte Torhüter Christopher Rudeck, der gegen die Berliner einige freie Bälle entschärfte, die