Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Soul Shake zu Weihnachten
Er hat Musik im Blut: Oliver Hanf (58) organisiert gemeinsam mit Dirk Trümmelmeyer beliebte Partys in der Lenneper Klosterkirche.
(mw) Aus vier Kumpels, die einfach Lust hatten, zusammen Musik zu machen, ist mittlerweile eine vielgefragte Größe geworden: die Jim Rockford Band. 1992 zunächst als Coverband von Oliver Hanf (Gitarre, Gesang), Peter Funda (Schlagzeug), Michael Holland (Bass) und Andreas Recktenwald (Keyboard) unter dem Namen „Undercover“gegründet, entwickelte sich die Band stetig weiter.
Das Café Brill in Wuppertal war der Ort, an dem alles begann. „Wir haben mit Dennis LeGree gespielt, Musicalsänger von ,Starlight Express‘“, erzählt Oliver Hanf (56). Nach vier Clubgigs sind die Undercover-Männer „so langsam in die Eventszene reingerutscht“. Die Band wuchs weiter, Besetzungen wechselten, Jim Rockford wurde professioneller. Heute bilden Dirk Sengotta (Schlagzeug), Gregor Sonnenberg (Bass), Sebastian Eichmeier (Keyboards), Oliver Hanf (Gitarre) die Jim Rockford Band ( JRB) – und bei den Soul Shake Partys Dirk Trümmelmeyer (Saxofon). Zudem kann die JRB auf weitere Musiker aus einem Pool zugreifen – und bei Messen und Firmenevents in großer Besetzung auftreten.
Davon profitiert auch die Soul Shake Party. Seit 16 Jahren gibt es das Format nun schon. Im Café König nahm die Geschichte 2004 ihren Lauf – bei 250 Gästen wurde es dort jedoch schnell zu eng. So wechselten die Musiker in die Klosterkirche. „Das ist eine tolle Location, es passt wie die Faust aufs Auge“, sagt Oliver Hanf. Das Konzept mit immer wechselnden Top-Musikern auf hohem Niveau kam an.
Am 23. Dezember ist es wieder soweit: Dann gibt es die Soul-Shake-Weihnachts-Edition. Ohne Publikum, dafür aber im Livestream. „Wir werden das in großer Besetzung machen. Die Klosterkirche investiert in die Lichttechnik. Das wird ein langes, tolles Konzert“, sagt Hanf. „Es wird konzertig, weihnachtlich, balladig.“Es werden keine Streamingtickets verkauft, dafür bitten Klosterkirche und Band aber um eine Paypal-Spende.
Momentan läuft für den Musiker nichts. „Immerhin kann ich in der Musikschule in Schwelm noch unterrichten“, sagt der gebürtige Bochumer, der 2004 nach Remscheid kam. „Im Sommer gab es kleine Gigs. Aber wir leben vom Eventund Konzertgeschäft – und das gibt es seit März nicht mehr.“Auch die fünf großen Termine mit TV-Koch Nelson Müller, den die Band begleitet, fielen aus. Hanfs drittes Album „Hanfarbeit“mit deutschsprachigen Songs ist dieses Jahr erschienen.
Der 56-Jährige hat bereits als Jugendlicher für die Pfadfinder-Gruppe seines Vaters „Lagerfeuer-Klampfen-Songs“gemacht, traf dann mit 16 in einem Jugendclub auf Bandmusiker. „Da hab ich Blut geleckt.“Hanf gründete viele Bands. „Musik war immer mein Gral“, sagt er. Sehr untypisch für einen Gitarristen, hat er mit Rock wenig am Hut. „Ich bin schon früh zum Jazz gekommen und höre das auch heute noch gern.“kuk-remscheid.de