Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Mittagessen für Bedürftige an der Haustür
An ein festliches Weihnachtsessen können diejenigen, bei denen das Geld oftmals nicht einmal für eine normale warme Mahlzeit am Tag ausreicht, kaum denken. Etliche von ihnen besuchen regelmäßig den „warmen Mittagstisch“der evangelischen Kirchengemeinde in Wald.
In den vergangenen Wochen durfte wieder gemeinsam im Gemeindesaal an der Corinthstraße gegessen werden. „Dafür haben wir extra Trennscheiben aufgestellt“, sagt
Edeltraud Beckering-Tschirr. Gemeinsam mit Ute Pannienka muss sie seit dieser Woche das Essen aber wieder zum Mitnehmen ausgeben. Zweimal pro Woche gibt es das kostenlose Mittagessen, das nebenan bei der Altenhilfe Wald frisch gekocht wird.
In der Adventszeit ist zudem eigentlich eine Weihnachtsfeier mit Kaffee, Gebäck, dem Besuch des Nikolaus und Gesang eine schöne Abwechslung für die Bedürftigen. Die konnte in diesem Jahr coronabedingt nicht stattfinden. Spenden aus der Aktion „Ein Teil mehr“wurden trotzdem zahlreich in der Gemeinde abgegeben. Daraus haben die Helfer um Gemeindeschwester Bettina Hahmann 80 Tüten gepackt, mit haltbaren Lebensmitteln, Hygieneprodukten und vielen anderen Dingen. Nach der Ausgabe des Essens, das in mitgebrachte Gefäße gefüllt wurde, wurden jetzt auch die Tüten verteilt.
„Es gibt aber leider auch Menschen in der Gemeinde, die nicht mehr selbst zum Essen kommen können“, weiß Pfarrer Bernd Reinzhagen.
Auch Jüngere, etwa mit einer MS-Erkrankung, seien betroffen. Unterstützt durch die „Kette der helfenden Hände“wird diesen Bedürftigen das warme Essen als „mobiler Mittagstisch“an die Haustür gebracht. Etwa 20 Adressen haben die Mitarbeiter der Altenhilfe Wald, die das Essen ausliefern, auf ihrer Liste.
„Da die Mitarbeiter der Altenhilfe das Essen für die Bedürftigen zusammen mit den anderen Mittagessen für Senioren rundfahren, verhindern wir, dass die Betroffenen sich schämen, weil Nachbarn mitbekommen könnten, dass sie auf dieses kostenlose Angebot angewiesen sind“, erklärt Bettina Hahmann.
Das Mittagessen-Angebot für alte und kranke bedürftige Menschen ist eine Stelle, an der die „Kette der helfenden Hände“in dieser Adventszeit
hilft. Dazu kommen etwa 850 Familien und Einzelpersonen, die finanziell unterstützt werden. Jeder gespendete Euro fließt an die Bedürftigen.