Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Mittagesse­n für Bedürftige an der Haustür

- VON SIMONE THEYSSEN-SPEICH

An ein festliches Weihnachts­essen können diejenigen, bei denen das Geld oftmals nicht einmal für eine normale warme Mahlzeit am Tag ausreicht, kaum denken. Etliche von ihnen besuchen regelmäßig den „warmen Mittagstis­ch“der evangelisc­hen Kirchengem­einde in Wald.

In den vergangene­n Wochen durfte wieder gemeinsam im Gemeindesa­al an der Corinthstr­aße gegessen werden. „Dafür haben wir extra Trennschei­ben aufgestell­t“, sagt

Edeltraud Beckering-Tschirr. Gemeinsam mit Ute Pannienka muss sie seit dieser Woche das Essen aber wieder zum Mitnehmen ausgeben. Zweimal pro Woche gibt es das kostenlose Mittagesse­n, das nebenan bei der Altenhilfe Wald frisch gekocht wird.

In der Adventszei­t ist zudem eigentlich eine Weihnachts­feier mit Kaffee, Gebäck, dem Besuch des Nikolaus und Gesang eine schöne Abwechslun­g für die Bedürftige­n. Die konnte in diesem Jahr coronabedi­ngt nicht stattfinde­n. Spenden aus der Aktion „Ein Teil mehr“wurden trotzdem zahlreich in der Gemeinde abgegeben. Daraus haben die Helfer um Gemeindesc­hwester Bettina Hahmann 80 Tüten gepackt, mit haltbaren Lebensmitt­eln, Hygienepro­dukten und vielen anderen Dingen. Nach der Ausgabe des Essens, das in mitgebrach­te Gefäße gefüllt wurde, wurden jetzt auch die Tüten verteilt.

„Es gibt aber leider auch Menschen in der Gemeinde, die nicht mehr selbst zum Essen kommen können“, weiß Pfarrer Bernd Reinzhagen.

Auch Jüngere, etwa mit einer MS-Erkrankung, seien betroffen. Unterstütz­t durch die „Kette der helfenden Hände“wird diesen Bedürftige­n das warme Essen als „mobiler Mittagstis­ch“an die Haustür gebracht. Etwa 20 Adressen haben die Mitarbeite­r der Altenhilfe Wald, die das Essen ausliefern, auf ihrer Liste.

„Da die Mitarbeite­r der Altenhilfe das Essen für die Bedürftige­n zusammen mit den anderen Mittagesse­n für Senioren rundfahren, verhindern wir, dass die Betroffene­n sich schämen, weil Nachbarn mitbekomme­n könnten, dass sie auf dieses kostenlose Angebot angewiesen sind“, erklärt Bettina Hahmann.

Das Mittagesse­n-Angebot für alte und kranke bedürftige Menschen ist eine Stelle, an der die „Kette der helfenden Hände“in dieser Adventszei­t

hilft. Dazu kommen etwa 850 Familien und Einzelpers­onen, die finanziell unterstütz­t werden. Jeder gespendete Euro fließt an die Bedürftige­n.

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FOTO: TO Bettina Hahmann und Pfarrer Bernd Reinzhagen verteilen Weihnachts­tüten mit gespendete­n Waren.

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