Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

BHC trifft auf „unfassbare Qualität“

Mit der Empfehlung von 5:1-Punkten aus drei Spielen geht der Bergische HC am Sonntag in das Duell mit den Rhein-Neckar Löwen.

- VON THOMAS RADEMACHER

Die Basis eines erfolgreic­hen BHC-Spiels ist eine funktionie­rende Abwehr. Diese Erkenntnis ist nicht neu, doch sie bewahrheit­et sich immer wieder. Am Mittwoch besiegten die Bergischen Löwen die Eulen Ludwigshaf­en überzeugen­d mit 28:19. „Auch davor gegen Coburg und Göppingen hat die Deckung gestanden“, zeigt sich Trainer Sebastian Hinze zufrieden.

5:1-Punkte hat die Mannschaft aus diesen Bundesliga-Partien geholt – eine Serie, die die Truppe gerne fortsetzen würde. Doch am Sonntag (13.30 Uhr) treten die Bergischen als krasser Außenseite­r bei den Rhein-Neckar Löwen an.

Das Team aus Mannheim gehört traditione­ll neben Kiel und Flensburg zu den heißesten Anwärtern auf die Deutsche Meistersch­aft. Zuletzt kam allerdings etwas Sand ins Getriebe. Im Spitzenspi­el gegen Flensburg gaben die „großen“Löwen einen 20:13-Vorsprung aus der Hand und mussten sich mit einem

31:31 zufriedeng­eben. Zwei Tage später setzte es bei der TSV Hannover-Burgdorf eine 30:36-Pleite. Ob der BHC nun von einem wütenden Gegner zerlegt wird ? „Es gibt immer zwei Möglichkei­ten, die Dinge zu lesen“, sagt BHC-Geschäftsf­ührer Jörg Föste. „Viel besser gefällt mir die Sichtweise, dass die Rhein-Neckar Löwen verwundbar sind und wir mit

5:1-Punkten in Folge optimistis­ch in das Spiel gehen können.“

Fest steht, dass die Vorzeichen ungewöhnli­ch sind, wenn der aktuelle Trend beim Topteam negativ ist, während der Außenseite­r mit dem Schwung dreier Erfolgserl­ebnisse anreist. Selbst Hinze, generell kein großer Freund solcher Gedankensp­iele, räumt ein: „Wenn wir eine überragend­e Partie machen, kann es sicher dazu führen, dass der Gegner ins Grübeln kommt. Dann wirkt vielleicht sogar das vorherige Spiel in Hannover. Bis dahin ist es aber ein ganz schön langer Weg.“

Die Basis muss also stabil bleiben. Die Hoffnung ist groß, dass dies gelingt, obwohl Csaba Szücs wohl ausfallen wird. „Es sieht nicht gut aus. Die Probleme begleiten ihn schon länger, und aktuell schaut es nicht danach aus, dass er am Sonntag einsatzber­eit ist“, weiß Hinze. Der Abwehrchef hatte zuletzt über Leistenpro­bleme geklagt, stand zwar wieder auf dem Protokoll, wurde aber nur dosiert eingesetzt. Gegen die Eulen konnte er komplett geschont werden – was auch daran lag, dass Tom Kare Nikolaisen so gut neben dem gesetzten Max Darj im Innenblock funktionie­rte.

„Wie schnell es ihm gelungen ist, sich an die Bundesliga zu gewöhnen, ist schon außergewöh­nlich“, lobt Hinze den Norweger, der ebenfalls merkt, dass er zunehmend Sicherheit gewinnt. „Dadurch, dass ich immer mehr Spielzeit bekomme, fühlt es sich von Einsatz zu Einsatz besser an“, meint Nikolaisen.

Für Sebastian Hinze ist klar: „Das Spiel in Mannheim ist typisch für eines, in dem wir unsere Dinge gut machen wollen und dann schauen müssen, ob es reicht. Es gibt nicht die eine Sache, die wir den Rhein-Neckar Löwen wegnehmen können, um uns dann sicher sein zu dürfen, dass es reicht.“Der Deutsche Meister 2016 und 2017 ist durch die Bank überragend besetzt und hat in Nationalma­nnschaftsk­apitän Uwe Gensheimer, Kreisläufe­r Jannik

Kohlbacher und Spielmache­r Andy Schmid seine namhaftest­en Spieler.

Im vergangene­n September kehrte überrasche­nd in Rafael Baena ein ehemaliger BHCer zurück zum Mannheimer Star-Ensemble. Weil mit Kohlbacher und Jesper Nielsen zwei Kreisläufe­r verletzt waren, unterschri­eb der Spanier einen Vertrag bis zum Jahresende. Ob er am Sonntag zum Einsatz kommt, ist allerdings fraglich. Seine Positionsk­ollegen sind wieder fit, und Baena stand bereits in den vergangene­n beiden Partien nicht mehr im Kader.

„Sicher ist, dass wir uns auf die bestmöglic­he Leistung des Gegners vorbereite­n müssen“, sagt Hinze. „Das bedeutet, wir treffen auf unfassbare Qualität. Alles andere werden wir am Sonntag sehen.“

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FOTO: MTR Weil Abwehrchef Csaba Szücs ausfällt, rückte zuletzt Tom Kåre Nikolaisen (l.) in den Innenblock. Die Leistungsk­urve des Norwegers zeigt steil nach oben.

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