Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Linus Arnesson verzichtet auf WM-Teilnahme
(trd) Am Montag wird Bundestrainer Alfred Gislason seinen vorläufigen Kader für die Handball-Weltmeisterschaft bekanntgeben. Die spannende Frage aus Sicht des Bergischen HC: Wird David Schmidt nominiert ? Der Linkshänder hat gute Chancen und würde sich über die Teilnahme freuen – das bestätigte der Handballer am Rande des 28:19-Erfolgs seiner Löwen gegen die Eulen Ludwigshafen. Schmidt wäre der sechste Spieler, den die Bergischen entsenden.
„Ich rechne damit, dass David nominiert wird“, meint Jörg Föste, Geschäftsführer Sport beim Bergischen HC. „Wir haben ihm gesagt, dass der BHC das gut heißt. Für die Teilnahme an einem solchen Ereignis lebt und trainiert ein Sportler.“Die Aussage lässt sich auf alle potenziellen Nationalspieler der Löwen übertragen. „Wir stellen es jedem Spieler frei, ob er nach Ägypten reisen möchte oder nicht“, stellt Föste klar. Nach Lage der Dinge werden demnach mindestens fünf BHC-Handballer bei dem Turnier zwischen dem 13. und 31. Januar dabei sein.
So wird Rechtsaußen Arnor Gunnarsson für Island antreten, Rückraum-Linkshänder Maciej Majdzinski für Polen und Torhüter Tomas Mrkva sowie Spielmacher Tomas Babak für Tschechien. Das Duo bekommt es in der Vorrunde gleich zum Auftakt (14. Januar, 21.30 Uhr) mit Schweden und damit einem weiteren Mannschaftskameraden zu tun. Kreisläufer Max Darj ist bei den Skandinaviern gesetzt. Dasselbe hätte wohl auch für Linus Arnesson gegolten. Doch der BHC-Mittelmann hat sich gegen die Teilnahme entschieden.
„Ich habe ein unsicheres Gefühl“, sagt der Schwede. „Man weiß nicht, was passiert, wenn man vor Ort positiv getestet wird. Plötzlich muss man bleiben, bis ein negativer Test vorliegt – was lange dauern kann.“In der aktuellen Corona-Lage bleibt Arnesson daher lieber im Bergischen bei seiner Familie. „Es gibt zu viele Fragen, auf die niemand eine Antwort hat.“
Die Austragung der WM wird insgesamt sehr kritisch gesehen. Wie Jörg Föste darüber denkt, möchte er nicht verraten. „Das hat auch seinen Grund: Die Clubs sind im Prinzip völlig außen vor. Die Entscheidung trifft der internationale Handball-Verband, ein Veto könnte höchstens der Gastgeber einlegen“, sagt der 60-Jährige, der fest davon ausgeht, dass im Januar in Ägypten gespielt wird.