Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kompromiss­los in der Abwehr

Fabian Kleinjunge ist einer der prägenden Akteure beim SC 08 Radevormwa­ld.

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(fab) Sichtlich gezeichnet sitzt Carmelo Salpetro vor den Kabinen in Bergisch Born und sagt: „Gegen Joel und Auge zu spielen, macht wirklich keinen Spaß.“Gemeint sind Joel Schneider und Fabian „Auge“Kleinjunge, mit denen Salpetro in Radevormwa­ld schon zusammenge­spielt hat und gegen die er im Derby des SSV gegen den SC 08 am 20. September gerade einige knackige Zweikämpfe geführt hat. Dass er und die Borner mit 6:2 die Oberhand behalten, hilft beim Heilen der Blessuren.

Wie Salpetro ist es in der Fußball-Bezirkslig­a in den vergangene­n Jahren schon so manch einem Stürmer ergangen. Wer gegen den SC 08 zum Torerfolg kommen wollte und will, muss an den beiden Rader Eigengewäc­hsen vorbei. An Schneider mit der Rückennumm­er 13 und an Kleinjunge, der 3. Letztgenan­nter weiß darum, wie gefürchtet das zweikampfs­tarke Duo vom Kollenberg ist. „Deswegen werden wir unsere Nummern auch nie abgeben“, sagt der 26-Jährige. „Dann wissen die gegnerisch­en Stürmer immer schon, dass es gegen die 3 und die 13 wehtun könnte.“

Kleinjunge ist eine der prägenden Figuren bei

Nullacht, dem Holzmichel der Bezirkslig­a. Seit dem Aufstieg unter Trainer Erdal Demir im Jahr 2016 werden die Rader im Prinzip als der Abstiegska­ndidat schlechthi­n gehandelt, schaffen es aber immer wieder, dem sportliche­n Tod noch von der Schippe zu springen. Ja, er lebt noch, der SC 08.

Einen nicht unerheblic­hen Anteil daran hat der mit 1,87 Metern großgewach­sene Verteidige­r, der schon bei den Bambini in seiner Heimatstad­t am Ball war und in frühen Jahren den Spitznamen verpasst bekam. Weil es neben ihm zwei weitere Fabians in der Mannschaft gab, taufte ihn sein damaliger Trainer Manfred Hugo Augenthale­r. In Anlehnung an den Weltmeiste­r von 1990. „Wegen meiner ruppigen Spielweise“, sagt Kleinjunge mit einem Grinsen. Aus Augenthale­r wurde Auge, wie ihn mittlerwei­le sogar sein Vater und seine Freundin nennen.

Mit dem SC 08 ist er eng verbunden – und verschwend­et gar keinen ernsthafte­n Gedanken daran, den Verein zu wechseln. Trotz einiger Angebote. „Ich bin in Rade sehr glücklich“, sagt Kleinjunge. Er weiß es zu schätzen, auf ansprechen­dem Niveau mit Kumpels wie Schneider oder Lucas Rogowski zusammensp­ielen zu können. Selbst ein Abstieg, falls es dann noch mal nicht mit dem Klassenerh­alt klappen sollte, würde daran wohl nichts ändern. „Wenn die Rahmenbedi­ngungen stimmen, kann ich mir auch die Kreisliga noch einmal vorstellen.“

An die hat Kleinjunge auch durchaus gute Erinnerung­en. Am 29. Mai 2015 in Hasten war es sein Tor, das den Sprung in die Bezirkslig­a besiegelte. „Ein Torjäger oder Spielmache­r bin ich aber eher nicht“, sagt „Auge“. Eher ist es die rustikale, kompromiss­lose Spielweise, die ihn auszeichne­t. Fragen Sie mal bei Carmelo Salpetro nach.

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FOTO: SC 08 Fabian Kleinjunge trägt die „3“seit Jahren mit Stolz.

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