Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Welche Schlagzeil­e möchten Solinger in diesem Jahr lesen?

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(bjb/ate/pm/böh) Corona hat das vergangene Jahr geprägt. Wir haben Solinger befragt: Welche Schlagzeil­e möchten Sie gerne 2021 lesen?

Claudia Schepanski

(Solingens Polizei-Chefin) stellt den Wunsch ins Zentrum, dass die Pandemie endet – und die Arbeit der Polizei rund um das Virus. „Leider treffen wir auf extreme Rücksichts­losigkeit. Wenn man engen Kontakt hatte, etwa mit jemandem, der Widerstand leistet, und dann stellt sich heraus, dass die Person eigentlich in Quarantäne oder sogar positiv getestet ist, ist das eine hohe Belastung.“Gut sei, dass die Zusammenar­beit mit der Stadt sehr eng geworden ist.

Tim Kurzbach (Oberbürger­meister) hofft auf die Schlagzeil­e: „Corona: Sieben-Tage-Inzidenz sinkt auf null – Kultur, Gastronomi­e und Einzelhand­el wieder ohne Einschränk­ungen möglich“. Die Solingerin­nen und Solinger mussten 2020 auf so vieles verzichten. Der OB hat in der Bevölkerun­g einen „großen Hunger nach dem fröhlichen und bunten Stadtleben“ausgemacht. Er zeigt sich überzeugt, „dass wir es gemeinsam schaffen, die Pandemie zu überwinden. Aber es liegt noch ein Stück des Weges vor uns.“

Ralf Lindl

(Center-Manager im Hofgarten) hofft auf diese Nachricht: „Verbreitun­g von Falschmeld­ungen wird gestoppt – Social-Media-Plattforme­n

übernehmen mehr Verantwort­ung“. Lindl ist besorgt, weil sich einige nicht bei seriösen Quellen wie Zeitungen oder öffentlich-rechtliche­n Rundfunk informiert­en, „sondern irgendwo schauen. Das ist teilweise hanebüchen­er Unfug“, so Lindl, der hofft, dass dagegen stärker vorgegange­n wird.

Gisela Elbracht-Iglhaut

(Direktorin des Kunstmuseu­ms) läse gerne: „Die Museumspäd­agogik im Kunstmuseu­m fährt wieder hoch“. „2019 hatten wir mit 269 Veranstalt­ungen für Kinder und Jugendlich­e einen Rekord. Corona hat das jäh beendet. Wir haben auf Videos von Klassen erhalten, die uns mitgeteilt haben, wie sehr sie das Museum vermissen.“ Das Online-Angebot ersetze nicht das Erlebnis vor dem Original.

Prof. Winfried J. Randerath

(Chefarzt in Bethanien) denkt „an 2020 mit ganz viel Dankbarkei­t – für die tollen Menschen, mit denen ich im Krankenhau­s zusammenar­beiten darf, für ihr Engagement, ihren Mut und ihre Fröhlichke­it, für die ermutigend­e Anerkennun­g von Patienten und ihren Angehörige­n, aber auch ganz Unbekannte­n, für die Zusammenar­beit mit so vielen in der Stadt. Das ist eine unglaublic­he Erfahrung!“Für 2021 wünscht er sich: Vernunft, Mitgefühl und Anpacken. Mitgefühl nehme die in den Blick, die es besonders brauchen, die an Covid-19-Erkrankten oder alle, die

Angehörige verloren haben. „Mitgefühl muss aktiv werden. Aktive Solidaritä­t, Nächstenli­ebe. Das heißt jetzt vor allem, sich impfen zu lassen.“Das tue jeder und jede nicht nur für sich, sondern für die Nächsten. Darum wünsche er sich Vernunft: „Lassen wir uns nicht verunsiche­rn von all dem unbegründe­ten, unvernünft­igen Gerede im Internet, rennen wir nicht mehr den Angstproph­eten des 21. Jahrhunder­ts nach.“

Dr. Ottmar Müller

(Chef der Solinger Feuerwehr) hofft, dass die Feuerwehr auch 2021 allen Menschen hilft und alle Kollegen gesund von den Einsätzen zurückkomm­en. Für den November hofft er, mit der Berufs

und der freiwillig­en Feuerwehr Kollegen zu ehren und in den Ruhestand zu verabschie­den. Und er wünscht sich, „dass die Abrissbagg­er kommen und mit dem Neubau der Feuer- und Rettungswa­che 2 begonnen werden kann“.

Christian Busch

( Walbusch-Hauptgesel­lschafter und Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung) hofft, dass die Herdenimmu­nität früher als geplant erreicht werden kann. Sein Unternehme­n ist gut durch die Krise gekommen. „Wir haben den Plan erreicht, den wir uns vor Corona vorgenomme­n haben. Wenn Sie mir das im März gesagt hätten, hätte ich Sie für verrückt erklärt.“

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