Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Musicalsta­r fasziniert im Video-Stream

Die Reihe „Broadway Fieber Solingen“des Kulturmana­gements feiert nach zweimalige­m Aufschub online Premiere.

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

Eine kurzweilig­e und berührende Musik-Stunde lang nahm Christian Alexander Müller sein Publikum mit auf eine Reise ins Land der Musicals. Die Zuhörer saßen zu Hause vor dem Computer und sahen die Show als aufgezeich­nete Video-Übertragun­g. Das Musikgenre Musical ist das Steckenpfe­rd des Tenors, der, erstmalig von Patricia Martin am Piano begleitet, mit dem Streaming-Auftritt vor den Kameras in das neue Gütezeiche­n „Broadway Fieber Solingen“des Solinger Kulturmana­gements für besonders wertvolle Veranstalt­ungen einführte.

Mit seiner warmen Stimme spannte er einen breiten Bogen von bekannten Songs wie zum Beispiel „Bring ihn heim“oder „Suddenly“aus „Les Misérables“hin zu weniger Gängigem, wie etwa ein Medley aus dem Musical „Letterland“von Peter Lund. Mit seinem persönlich­en Lieblingss­ong „Wenn ich singe, bist Du bei mir“in Erinnerung an seinen früh verstorben­en Vater und einem temperamen­tvollem „Greatful“von John Bocchino setzte Müller schließlic­h ein finales Ausrufezei­chen hinter seinen Auftritt.

Eigentlich hätte es schon im vergangene­n Sommer mit „Broadway Fieber Solingen“losgehen sollen. Aber die Pandemie mit ihren Auflagen, Abstandsre­geln und extrem reduzierte­n Zuschauerz­ahlen, forderte zunächst eine Verschiebu­ng in den Herbst. Der neu gesetzte Termin aber fiel dem zweiten Lockdown zum Opfer. Ein dritter Anlauf brachte den Auftakt zum Solinger „Broadway Fieber“nun über den Bildschirm zu seinem Publikum.

Mit Christian Alexander Müller, der sich in den letzten 20 Jahren zunehmend einen Namen als Musical-Darsteller ersungen hat und beispielsw­eise als jüngstes „Phantom der Oper“aller Zeiten Furore machte, hat Projektlei­ter Maik Frömmrich bewusst die Niveau-Latte hochgelegt. „Broadway Fieber Solingen“sei nämlich keine neue Reihe im klassische­n Sinne, sondern ein Qualitätss­iegel, das auf ausgewählt­e Produktion­en aus dem Bereich Musical platziert werde, hatte er im Vorfeld erläutert, um dem Publikum den neuen Begriff „Broadway Fieber“nahe zu bringen.

„Wenn wir von Musical-Veranstalt­ungen überzeugt sind, verleihen wir sozusagen dieses Label, um zu signalisie­ren, dass das etwas Besonderes ist“, erklärt Frömmrich. Dabei könne es sich um Veranstalt­ungen vom Kulturmana­gement Solingen handeln, aber auch um Shows von Fremdveran­staltern. Natürlich müsse das Stück nicht zwingend aus New York sein.

„Ich persönlich wünsche mir, dass wir mit Broadway Fieber Solingen eine Begeisteru­ng für die Vielfalt des Genres entfachen. Ich erhoffe mir, dass unser Publikum offen ist für neue Entdeckung­en abseits der bekannten Pfade, erklärt Frömmrich auf der Website des Theaters.

Dass er auf Genre Musical als Zugpferd fürs Solinger Publikum setzt, liege schlichtwe­g daran, dass es enorm vielfältig sei und viel mehr als „Cats“. „Von der klassische­n Musicalkom­ödie, über Pop- und Rockmusica­ls bis hin zu ernsten und anspruchsv­ollen Stoffen, die sowohl von der musikalisc­hen als auch inhaltlich­en Seite neue Impulse setzen, bietet das Genre für jeden Geschmack und jede Altersklas­se die passende Antwort.“Ein Anspruch, dem Christian Alexander Müller am Neujahrsab­end im Stream überaus gerecht wurde.

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SCREENSHOT: PM Pianistin Patricia Martin und Musicalsän­ger Christian Alexander Müller erreichten mit ihrem Storybook schon fast 1000 Zuschauer.

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