Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Rückraum-Tore: BHC ist das Maß aller Dinge
(gh) Mit Rang acht auf einem sehr guten Mittelfeldplatz überwintert der Bergische HC in der Handball-Bundesliga. Bei den geworfenen Toren sind die Löwen mit 423 aktuell sogar fünfbestes Team, wobei Mannschaften mit weniger Spielen hier noch überholen können. Dennoch zeigt dieser Wert, dass sich im BHC-Spiel einiges verändert hat. Freilich immer noch aufbauend auf eine stabile Abwehr, bei der der BHC in der Kategorie Blocks mit 55 sogar ganz oben steht und bei den Siebenmetern mit 36 die drittwenigsten kassiert hat. Das und eine relativ geringe Quote an Zwei-Minuten-Strafen deuten darauf hin, dass der BHC recht intelligent verteidigt.
Die Torhüter Christopher Rudeck und Tomas Mrkva liegen mit insgesamt 167 Paraden in der Ligastatistik auf Rang acht. Auch die Quote gehaltener Bälle ist mit 28 Prozent ordentlich, wobei sie nur zum Teil ausdrückt, welch entscheidenden Einfluss Mrkva und Rudeck in einzelnen Spielen nehmen konnten.
Zum Angriff: Hat es das schon einmal gegeben, dass der BHC bei den Rückraumtreffern aus der Ferndistanz auf Platz eins der Bundesliga-Statistik stand? Wohl kaum. 143 Mal netzte die Mannschaft aus neun oder mehr Metern ein, dazu ist die Wurfquote von 49,48 Prozent die zweitbeste. Noch 106 Treffer wurden aus der sogenannten Rückraum-Nahdistanz gezählt. Durchschnittlich ist dagegen die Zahl der Treffer über den Kreis. Und bei Toren aus dem Tempogegenstoß (30) und über Außen (36) liegen die Bergischen sogar jeweils statistisch nur unter den letzten fünf.
Das spiegelt sich auch in den Spieler-Bilanzen wider. Waren in den früher meist die Außen vorn, führen nun nach 15 Spielen mit Fabian Gutbrod (58) und David Schmidt (57) der Halblinke und der Halbrechte. Gutbrods Trefferquote ist dabei mit 52,25 Prozent etwas besser als die von Schmidt (47,11).
Auffallend agierte zudem Linus Arnesson, dem 36 Treffer und 20 Vorlagen gelangen. Dass der Spielmacher bisher nur neun Mal dabei sein konnte, zeigt, wie stark der Schwede, der eher mäßig in die Saison gestartet war und dann mehrmals verletzt fehlte, zuletzt zurückgekommen ist. Arnessons neun Treffer gegen Göppingen sind sogar interner Bestwert. Eine überragende Quote hat Yannick Fraatz. Der Außenspieler verwandelte 95,24 Prozent seiner Abschlüsse.