Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Oberbergischer Kreis darf die Schulen wieder schließen
Nach dem Kreis Düren genehmigt die Landesregierung auch dem Oberbergischen Kreis die Schließung seiner Schulen ab Montag. Ausgenommen sind nur Abschlussklassen, wie das NRWSchulund das Gesundheitsministerium mitteilten. Bis zur 6. Klasse können Schüler stattdessen in der
Schule betreut werden. Ursache seien die steigenden Infektionszahlen. Die Inzidenz lag am Freitag im Oberbergischen Kreis bei 131,6, in Düren bei 129,2. Dagegen wurde der Antrag Dortmunds bei einer Inzidenz von 92,8 am Freitagabend abgelehnt.
Die Landesregierung gestattet Schulschließungen nur als letztes Mittel, wenn andere Maßnahmen zur Eindämmung der Pandemie nicht greifen. Dies sei dort der Fall, so die Ministerien. Der Kreis habe am Vortag ein umfassendes Maßnahmenpaket vorgelegt, das die bisherigen Schutzaktivitäten ergänze und nun auch Maßnahmen im Schulbereich ausdifferenziert und umfassend begründet, hieß es.
In Duisburg hingegen mit einer Inzidenz von 127,7 bleiben die Schulen wie bisher geöffnet. „Wir haben uns schon gewundert, dass das Land NRW der Stadt Düren, die eine unwesentlich höhere Inzidenz aufweist als Duisburg, die Schließung der Schulen genehmigt und uns mit einem Tag Unterschied versagt. Wir sind hierzu im Gespräch mit dem Land und der Stadt Düren, um zu erfahren, wo es Übereinstimmungen und wo es Differenzen in den Begründungen gibt“, sagte der stellvertretende Krisenstabsleiter Martin Murrack. Die Duisburger Kitas hingegen dürfen wieder zum eingeschränkten Pandemiebetrieb zurückkehren. Das heißt: Die Kitas bleiben geöffnet, verbunden aber mit dem Appell an die Eltern, die Kinder zu Hause zu betreuen.
Der Streit zwischen dem SPD-Oberbürgermeister von Dortmund, Thomas Westphal, und der Landesregierung um Schließungen eskalierte weiter. Im Landtag zitierte Familienminister Joachim Stamp (FDP) aus dem Schließungsantrag der Stadt. Westphal argumentiere, andere Maßnahmen wie ein Alkoholverbot könnten Infektionen in Grundschulen nicht aufhalten. Dazu Stamp: „In Dortmund geht man leider allein von den Kindern als Verursachern aus.“Die Mitteilung, dass es in den Kitas ab sofort nur eine Notbetreuung gebe, sei falsch. Die Stadt bezeichnete die Mitteilung als Panne – sie sei versehentlich versandt worden.