Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Ehemaliger Globus im neuen Gewand
Stadt-Sparkasse und Rewe sind für die Eröffnung am 8. April bereit. Ein Besuch auf der Baustelle.
Einige Tage vor der Eröffnung wird noch an allen Ecken gearbeitet: Am Ohligser Marktplatz steht beim Großumbau im alten Globus-Gebäude der Feinschliff auf dem Programm. Im Rewe-Markt im Erdgeschoss erwecken zahlreiche, bereits einsortierte Waren zwar beim ersten Anblick den Eindruck, als könne bereits eingekauft werden. In anderen Bereichen des Supermarktes wird aber noch montiert und feinjustiert.
Dasselbe Bild bietet sich in Sichtweite der neuen Kassenzone, von wo aus der Blick zum unteren Bereich des zweistöckigen Sparkassen-Baus schweift: Auch hier, wo die Kunden bald ihre schnellen und kleinen Bankgeschäfte erledigen können, steht etliches schon. Aber beispielsweise den Selbstbedienungsinseln, die für Kunden wie den Rewe-Markt ab dem 8. April zugänglich sind, fehlt noch das komplette Innenleben – sprich Automaten und Bargeld-Bestand. Marcel Rahmati, der den Rewe-Markt betreibt, und der Vorstandsvorsitzende der Stadtsparkasse, Stefan Grundwald, sind sich kurz vor Fertigstellung des gemeinsamen Projekts aber sicher: „Das ist wirklich gut geworden.“
Die Partner stehen am Ende eines Marathons. Die Sparkasse zentralisiert ihre Ohligser Filialen fortan am Marktplatz. Logistisch sei das aber mit den Umzügen, die man noch von früher kenne, nicht zu vergleichen, erklärt Martin Idelberger. „Hier wird eine komplett neue Geschäftsstelle errichtet“, so der Sparkassen-Sprecher. Heißt: Nahezu das gesamte Innenleben der Sparkasse mit Selbstbedienungs- sowie Servicebereich unten und den Beratungsräumen oben ist neu.
Wann und wie die Geldautomaten befüllt werden, will die Sparkasse lieber nicht zu genau erläutern. Grunwald verrät nur, dass sich auch hier das Konzept über die Jahre gewandelt hat: „Früher waren die Geldautomaten eher in Wänden untergebracht. Heute setzt man auf Inseln, die Diskretion ermöglichen, im Laufweg mit Geldkassetten im Inneren.“Dabei seien die Sicherheitskonzepte weiterentwickelt worden, verrät Grunwald, ehe er auf den neuen Kundentresor deutet: „Die waren früher begehbar. Heute setzen die automatischen Kundentresore auf Regallager mit Ausgabefächern.“
Zu den wenigen Dingen, die von den alten Filialen hergeschleppt werden, gehören die persönlichen Dinge der Mitarbeiter. Deren Arbeitsplätze im Obergeschoss sind einige Tage vor dem Start noch nicht eingerichtet. „Während unten alles erledigt werden kann, was schnell geht“, so Grunwald, „hat man hier oben Ruhe für intensivere, längere
Gespräche.“Das gilt neben den Mitarbeiterplätzen und den Ruhekabinen auch für Besprechungsräume. Was auffällt: Das Obergeschoss ist hell, mit Dachterrasse modern, und mitten im Leben, blicken die Mitarbeiter doch durch ein Atrium direkt auf die Filial- und Supermarkt-Kunden eine Etage tiefer– und doch herrscht Ruhe vom Treiben im Erdgeschoss. Grunwald: „Es ist einfach super geworden. Dass wir jetzt hier diese Räume in dieser Qualität haben, wird uns einen Riesenschritt nach vorne bringen. Wir sind damit lebendiger Teil der kommunalen Gesellschaft.“
Zu diesem Zeitpunkt wirkt der Rewe-Markt im Erdgeschoss – 1800 Quadratmeter Verkaufsfläche – bereits lebendiger: Etwa viereinhalb Wochen vor der Eröffnung wurde das erste Mal Ware angeliefert. Rahmati sowie seine Mitstreiter Marc Schmitz und Michael Schulten erklären, wie die Einrichtung läuft: „Alles beginnt mit der Regalstellung. Alles Weitere, zum Beispiel die Beleuchtung,
kann erst realisiert werden, wenn die Regale stehen.“Erst vor Ort nehme man häufig wahr, welche Modifizierungen noch vorgenommen werden müssen. „Dann kommen Preisleisten, elektronische Etiketten, die Leergutautomaten, Deckensegel und so weiter.“
Dem vorangegangen war der komplette Innenausbau seit Mitte 2020 – eine derart aufwendige Umgestaltung sei kein typisches Unterfangen. Rahmati erklärt, man habe so „eine insgesamt sehr großzügige Bauweise“umsetzen können: „Wir lassen Luft und setzen auf Transparenz. Für mich findet hier die konsequente Weiterentwicklung der Märkte statt.“Auch technisch: Erstmals wird neben normalen Kassen auch „Scan and Go“zum Einsatz kommen – der Kunde kann damit seine Ware schon während des Einpackens in den Einkaufswagen scannen und bezahlt am Ausgang nur noch an einem Terminal.
Während langhaltende Waren schon einsortiert sind, kommen „ultra-frisch Produkte“am Morgen der Eröffnung: Rund anderthalb Stunden vor Öffnung werden Obst, Gemüse oder Fleisch geliefert. Schön sei es geworden, finden die Bauherren. Rahmati: „Jetzt müssen es nur noch die Kunden auch so empfinden.“