Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Sparda-Bank hat Negativzinsen eingeführt
(uwv) Die Sparda-Bank West, die auch an der Düsseldorfer Straße in Ohligs eine Filiale betreibt, hat zum 1. April dieses Jahres ein Verwahrentgelt in Höhe von 0,5 Prozent für Girokonten sowie in gleicher Höhe Negativzinsen für Tagesgeldkonten eingeführt. Begründet wird dieser Schritt mit der anhaltenden Tiefzinspolitik der Europäischen Zentralbank (EZB). „Da die immer wieder prognostizierte Zinswende ausgeblieben und durch die Corona-Pandemie sogar in weite Ferne gerückt ist, ist dieser Schritt nicht mehr zu vermeiden“, erklärt der Vorstandsvorsitzende der Genossenschaftsbank, Manfred Stevermann.
Warum die Bank handeln muss, wird bei einem Blick auf die Entwicklung ihrer Kundeneinlagen deutlich: Sie kletterten allein im vergangenen Jahr um 531 Millionen Euro (+4,7 Prozent) auf 11,9 Milliarden Euro. Steigende Sichteinlagen auf Giro- oder Sparkonten sind für Manfred Stevermann auf der einen Seite zwar „ein großartiger Vertrauensbeweis unserer Kunden in die Stabilität der Sparda-Bank West“. Auf der anderen Seite würden sie aber „zunehmend zu einer betriebswirtschaftlichen Belastung“. Denn seit Juni 2014 müssen Banken auf das Geld, das sie bei der EZB oder ihren Zentralinstituten hinterlegen, Zinsen bezahlen.
Für Einlagen auf dem Girokonto, die einen Freibetrag von 25.000 Euro überschreiten, werden pro Jahr minus 0,5 Prozent als Verwahrentgelt fällig. Bei Tagesgeldkonten werden Negativzinsen fällig, wenn sie einen Freibetrag von 50.000 Euro überschreiten.