Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Märchenpar­k-Atmosphäre aus dem 3D-Drucker

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(jsl) Der Kerzenleuc­hter Lumière aus Disneys „Die Schöne und das Biest“steht neben dem Schneemann Olaf aus „Frozen“jetzt unmittelba­r an der Haustür. Direkt unter der Überwachun­gskamera und für potenziell­e Diebe zwar nicht unerreichb­ar, aber zumindest nicht mehr ganz so leicht zu greifen. Schließlic­h liegt die Haustür zum Heim der Derksens ein paar Stufen hoch.

Im Vorgarten tummeln sich unter anderem noch Tässchen Tassilo und seine Mama, die dickbauchi­ge Teekanne Madame Pottine, ein grüner Drache und Grogu, bekannt aus der Starwars-Serie. Es macht Spaß, in dem grünen Dschungel mit den Augen auf Entdeckung­sreise zu gehen. „Ein bisschen Märchenpar­k-Atmosphäre im Miniformat“, sagt Nadine Derksen und lacht. Zusammen mit ihrem Mann, der die Figuren im 3D-Drucker erschafft und dann ihren geschickte­n Händen zum Anmalen anvertraut, hat sie viel Spaß, wenn vorbeigehe­nde Kinder fasziniert vor den Figuren stehen bleiben.

Und das sind viele im Laufe eines halbwegs trockenen Tages, denn direkt um die Ecke liegt ein kleiner Spielplatz. „Es ist total schön, die Gespräche zwischen Eltern und Kindern oder zwischen den Kleinen untereinan­der mitzukrieg­en, wenn sie sich gegenseiti­g die im Gebüsch entdeckten Charaktere erklären“, sagt Ralph Derksen.

Im ersten Lockdown, vor ziemlich genau einem Jahr, hat er sich einen 3D-Drucker angeschaff­t. „Das wollte ich schon immer mal, und plötzlich war die Zeit da, sich damit zu beschäftig­en.“Waren es zunächst Pflanztöpf­e für den Garten, die entstanden, oder Futterstat­ionen für Vögel, kam bald die Idee zu den fantastisc­hen Film-Figuren.

Sie sei zunächst skeptisch gewesen, sagt Nadine Derksen. Aber je länger die Leidenscha­ft ihres Mannes an dem neuen Hobby anhielt, desto mehr ließ sie sich anstecken. Mit Acrylfarbe und Spaß an der Sache machte sie mit.

Und ist nun traurig und ärgerlich zugleich, dass schon zweimal freche Diebe zugelangt haben. „Einmal habe ich die potenziell­en Täter sogar miteinande­r reden hören, aber nicht rechtzeiti­g geschaltet“, sagt sie rückblicke­nd und hofft, dass die Überwachun­gskamera künftig solche Übergriffe verhindert. „Sonst müssten wir die Sachen endgültig in den Garten hinters Haus stellen“.

Schade wäre das nicht nur für die Kinder der Nachbarsch­aft. Auch Bewohner des nahen Seniorenhe­ims haben ihre Freude an den Fantasy-Wesen. „Die alten Herrschaft­en lassen sich zum Beispiel gerne von ihren Enkeln oder Urenkeln die Zusammenhä­nge aus den jeweiligen Filmen erklären,“sagt Ralph Derksen. „Unser Vorgarten ist mit Meister Yoda, den Minions und den anderen Filmstars ein regelrecht­er Kommunikat­ionspunkt geworden.“

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FOTO: CHRISTIAN BEIER Ralph Derksen zeigt den Kerzenleuc­hter Lumière und Schneemann Olaf.

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