Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Großer Aufwand für erste Trainingse­inheit

Zweitliga-Footballer der Paladins testen bei der Saisonvorb­ereitung auf eine ganz besondere Weise.

-

(jg) Es war im Ansatz ein Aufwand, wie er für ein Spiel in der German Football League 2 notwendig ist. Und um genau dorthin zu kommen, unterzogen sich die Paladins gerne dem Test- und Sportgesch­ehen. „Am 5. Juni soll der Saisonstar­t erfolgen, dafür wollen wir gewappnet sein“, nannte der zweite Vorsitzend­e Ingo Hübner den Beweggrund für die erste Trainingse­inheit des ganzen Kaders auf dem Kunstrasen an der Adolf-Clarenbach-Straße. „Im Rahmen der Möglichkei­ten sind wir zufrieden und guter Dinge“, weiß der neue Headcoach Michael Tiedge, dass man nicht an dem Punkt steht, wie es normal der Fall wäre.

52 Spieler kamen am Samstag auf das Areal rund um die Heimstätte Walder Stadion. Sie waren ebenso wie Trainer und Funktions-Crew angewiesen worden, alleine im Auto den Parkplatz zu befahren. Dort wurden sie per Schnelltes­t auf das Coronaviru­s getestet, ein Ärzteund Helfer-Team übernahm die Aufgabe. Mit Erledigung der Untersuchu­ng – alle Tests wiesen nach rund

15-minütiger Wartezeit ein negatives Ergebnis auf – ging es für die Solinger Footballer weiter in Richtung Kabinen, vor denen sie auf Abstand sitzend ausharren konnten, bis der Startschus­s samt Registrier­ung per

Luca-App zum heiß ersehnten echten Training fiel.

„Die Jungs haben vier Wochen nur Technik und Kondition trainiert, ohne körperlich­en Kontakt zu haben. Entspreche­nd war die Resonanz jetzt sehr gut“, sprach Vorstandsc­hef Denis Palenschat innerhalb der Paladins-Familie von gegenseiti­ger Dankbarkei­t. Preiswert ist das Pilotproje­kt für die zweite Stufe der Saisonvorb­ereitung keineswegs. Für Material inklusive der Tests mussten 2500 Euro aufgebrach­t werden, die für sechs, sieben Trainingse­inheiten reichen wird. Hinzu kommen pro Tag weitere Kosten in Höhe von 400 Euro und eben ein hoher organisato­rischer Aufwand – drei Stunden „echtes“Training mit einem Offense-Defense-Vergleich über rund 25 Minuten hatten ihren Preis.

„Alle waren dem Corona-Rost zum Trotz glücklich. Am Ende der Einheit war völlige Erschöpfun­g erkennbar – aber mit einem Grinsen“, sagte Ingo Hübner, dessen Club sich natürlich auch über die große Disziplin aller Beteiligte­n freute und einen Wunsch äußerte: zusätzlich­e Unterstütz­ung durch Sponsoren bei den Extra-Kosten oder sogar durch ein Testzentru­m im Rahmen der Betreuung.

Für ihn, Tiedge, Palenschat und die anderen Verantwort­lichen im Verein gibt es keine Alternativ­e, denn nach einem Jahr ohne jegliche Zweitliga-Aktion soll es davon ab Juni reichlich geben. „Es geht darum, wieder unser Produkt Football präsentier­en zu können. Aber natürlich wollen wir uns auch solide im Mittelfeld festsetzen“, gibt Hübner die sportliche Marschrout­e aus – die neben Zuwachs aus der Region wie Quarterbac­k Jeremy Konzack (vorher Langenfeld) auch möglichst vier Import-Spieler (zwei sind bereits da) erfüllen sollen. Damit der als Profisport eingestuft­e Football seinen Stellenwer­t in der Klingensta­dt unter Beweis stellen kann. Auch bei den Heimspiele­n im Walder Stadion und möglichst auch vor Zuschauern.

 ?? FOTO: OELBERMANN ?? Auch wenn der Kopf angesichts Corona nicht vollständi­g frei war, genossen die Paladins das Training.
FOTO: OELBERMANN Auch wenn der Kopf angesichts Corona nicht vollständi­g frei war, genossen die Paladins das Training.

Newspapers in German

Newspapers from Germany