Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
„Schaufenster“liegt in Schutt und Asche
Die problematische Verkehrsführung wegen der Vorfahrtsregelung an der Straße am Neumarkt und der Ausfahrt von der Max-Leven-Gasse wird jetzt durch das Aufstellen eindeutiger Verkehrsschilder neu geregelt.
Die problematische Verkehrsführung am Neumarkt und der Ausfahrt von der Max-Leven-Gasse wird durch Verkehrsschilder neu geregelt.
Das „Schaufenster“ist Geschichte. Die vor Corona-Zeiten langjährige Kult-Kneipe an der Peter-Knecht-Straße inmitten der Stadt ist im wahrsten Sinne des Wortes in Schutt und Asche gelegt worden. Und das in nur wenigen Minuten – für den Abrissbagger war das keine große Aufgabe.
Überhaupt haben die Abrissarbeiten im Bereich Peter-Knecht-Straße, Kölner Straße und Max-Leven-Gasse sowie der Straße Am Neumarkt Fahrt aufgenommen und nehmen ohnehin keine Rücksicht auf frühere Treffpunkte. „Die Rückbauarbeiten laufen nach Zeitplan“, sagt Sebastian Stamm von der Stadt-Sparkasse.
Das Kreditinstitut will in der Stadtmitte eine neue Hauptstelle für rund
350 Beschäftigte mit unmittelbarem Anschluss zum Neumarkt bauen. Dafür werden etwa 80 Millionen Euro in die Hand genommen. Dabei entfallen 45 Millionen Euro auf die eigentliche Hauptstelle. Weitere 35 Millionen Euro werden in eine Tiefgarage mit rund 115 Autound 100 Fahrradstellplätzen investiert. Zudem entstehen aber auch
26 Wohnungen mit einer Gesamtfläche von rund 3500 Quadratmetern sowie Büroflächen in der Größenordnung von etwa 1100 Quadratmetern, die später einmal vermietet werden sollen.
Doch bis zur Fertigstellung ziehen noch etliche Monate ins Land. Hin und wieder zieht es jetzt „Zaungäste“an die Peter-Knecht-Straße, die aus sicherer Entfernung die Abrissarbeiten beobachten. Dafür muss man sich zum Teil erheblich strecken, zumal das beauftragte Unternehmen für Rückbau, Erdbau, Baustoffe und Flächenentwicklung rund um die Baustelle einen gut zwei Meter hohen Holzzaun angelegt hat.
Der wurde natürlich auch aus Schutzgründen aufgestellt und steht deshalb gut vier Meter von den abzureißenden Häusern entfernt. Zumal sich rund um die Baustelle auch der City-Verkehr seine neuen Wege suchen muss. Die aber nicht nur bei auswärtigen Autofahrern zum Teil Stirnrunzeln hervorrufen, sondern auch bei Ortskennern. Denn über Jahre hinweg eingeübte Gewohnheiten, funktionieren seit dem
12. April nicht mehr.
So ist die Peter-Knecht-Straße zur Einbahnstraße in Fahrtrichtung Kölner Straße geworden. Es ist also nicht mehr möglich, von der Kölner Straße in die Peter-Knecht-Straße einzufahren. Was gleichwohl immer noch von manchen Autofahrern versucht wird. Zugleich ist die Einbahnstraßen-Regelung in der Max-Leven-Gasse umgekehrt worden. Die neue Fahrtrichtung ist jetzt in Richtung der Straße Am Neumarkt. Für Autofahrer aus Höhscheid bedeutet das, dass sie erst den Kreisverkehr am Busbahnhof Ufergarten umrunden müssen, um in die Max-Leven-Gasse einbiegen zu können.
Wobei bei der engen Ausfahrt in die Straße Am Neumarkt sichtlich Verwirrung herrscht. Zumal hier einerseits weiter das blau-weiße Vorschriftzeichen Einbahnstraße zum Rechtsabbiegen in die Gasse – so wie früher – einlädt. Zwei Meter weiter andererseits aber das Verkehrsschild Einbahnstraße genau das untersagt. Und: Gilt hier rechts vor links? Oder sind die Autofahrer der Straße Am Neumarkt bevorrechtigt?
Diese Problematik hat jetzt auch die Stadtverwaltung erkannt und teilt nach Anfrage unserer Redaktion am Dienstag mit, dass nun für alle eindeutige Verkehrszeichen aufgestellt werden.
Das Schild „Vorfahrt“wird an der Straße Am Neumarkt unmittelbar vor der Max-Leven-Gasse aufgestellt. Das entspreche den bisherigen Gegebenheiten, zumal „früher ja keiner aus der Max-Leven-Gasse kommen konnte, da diese eine Einbahnstraße war“, so die städtische Pressestelle. „Vorfahrt gewähren“heißt es dagegen für Autofahrer, die über die Max-Leven-Gasse kommen und damit nun wartepflichtig sind, wenn sie aus der Gasse auf die Straße Am Neumarkt einfahren.
Derweil laufen die Abriss- und Verwertungsarbeiten weiter. Läuft alles nach Plan, wird schon bald die Häuserzeile Am Neumarkt niedergelegt. Dann sind auch die früheren Häuser von Pizza Pazza, der Spielhalle und dem Grill am Markt Geschichte.