Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

„Laschet hat Nerven- und Durchsetzu­ngsstärke gezeigt“

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(kib/maxi) Große Erleichter­ung in der NRW-CDU über die Klärung der Kanzlerkan­didatenfra­ge: „Armin Laschet hat Nervenstär­ke bewiesen und die gesamte Woche über Durchsetzu­ngsstärke, Integratio­nsvermögen und Führungskr­aft gezeigt“, sagte der Chef der CDU-Landtagsfr­aktion, Bodo Löttgen. „Alles Eigenschaf­ten, die jetzt gefragt sind, um geschlosse­n zu einem Erfolg bei der Bundestags­wahl zu kommen.“Dass ein Vorsitzend­er im Vorstand jede Wortmeldun­g, auch Kritik, zugelassen habe, sei so sicher einmalig in der Geschichte unserer CDU, sagte Löttgen.

Der Generalsek­retär der NRWCDU, Josef Hovenjürge­n, betonte, es sei ein falsches Bild, dass Laschet am Montagaben­d die Abstimmung im Bundesvors­tand erzwungen habe. „Er hat mit dem Votum im Vorstand vielmehr die Fraktion davor bewahrt, sich mit einer Abstimmung in die Illegitimi­tät zu begeben.“Während die Grünen ihre Kandidatur still und heimlich im Kämmerlein ausgehande­lt hätten, habe die Union „den wohl offensten, längsten und intensivst­en Diskussion­sprozess“gehabt, den es zu dieser Frage in der Partei je gegeben habe.

Man müsse nun schnell mit einem Programm und einem Team vor den

Vorhang treten, das die Wähler anspreche und die CDU-Mitglieder für den Wahlkampf motiviere, verlangte der Chef des Arbeitnehm­erflügels in der NRW-CDU, Dennis Radtke. Der Chef des Landesverb­ands der Jungen Union, Johannes Winkel, machte dazu gleich einen konkreten Vorschlag und verlangte die Einbindung von Friedrich Merz.

Der FDP-Landesvors­itzende Joachim Stamp verwies darauf, die vertrauens­volle und unaufgereg­te Zusammenar­beit zwischen FDP und CDU in NRW könne auch für den Bund stilbilden­d sein: „Mein Eindruck ist, dass die Menschen sich mit Grausen von der Politik abwenden, wenn es nicht mehr um Inhalte geht, sondern um Machtspiel­e.“

Der Sozialverb­and (SoVD) in NRW fordert Laschet auf, sich nun wieder um Sachfragen zu kümmern. „Da gibt es eine Menge zu tun: Die chronisch Kranken unter 60 Jahren drohen in der Impfreihen­folge noch weiter nach hinten zu rutschen. In den Grundschul­en droht ein Rückschlag für die Inklusion, am Arbeitsmar­kt sieht es für Schwerbehi­nderte unveränder­t schlecht aus, und im Wohnungsba­u ist die Barrierefr­eiheit in Gefahr“, sagte Michael Spörke, Leiter Abteilung Sozialpoli­tik und Kommunales.

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