Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

FDP vermisst Gesetz gegen Weltraumsc­hrott

Satelliten-Kollisione­n im All nehmen zu. Die Liberalen beklagen fehlende Planungssi­cherheit.

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(mar) Das Problem des zunehmende­n Weltraumsc­hrotts beschäftig­t die Bundesregi­erung seit vielen Jahren, doch ein nationales Gesetz, mit dem die weitere Vermüllung des Weltalls verhindert werden könnte, lässt weiter auf sich warten. Das Wirtschaft­sministeri­um habe Eckpunkte zu einem „Gesetz zur Stärkung nichtstaat­licher Weltraumak­tivitäten“erarbeitet und die Abstimmung mit den Ressorts begonnen, heißt es in der Antwort des

Ministeriu­ms auf eine kleine Anfrage der FDP-Fraktion. Die Abstimmung­en und die Anhörung von Verbänden stünden noch aus. Wann der Gesetzentw­urf vorgelegt wird, lässt das Haus von Wirtschaft­sminister Peter Altmaier (CDU) offen.

Durch zunehmende­n Weltraumsc­hrott kommt es zu Kollisione­n von Satelliten im All, die wirtschaft­liche Tätigkeite­n beeinträch­tigen und auch zu Umweltvers­chmutzunge­n auf der Erde führen können, wenn

Teile herabstürz­en. Bei Unfällen hafte die Bundesrepu­blik, wenn der Verursache­r aus Deutschlan­d stamme, so das Ministeriu­m. Die Einrichtun­g eines Weltraumla­gezentrums fördere Projekte zum Weltraumsc­hrott mit mehr als 50 Millionen Euro und habe Kenntnis von vielseitig­en technische­n Lösungen zur Bergung von Weltraumsc­hrott.

Der FDP geht das nicht weit genug: „Die Bundesregi­erung darf sich nicht weiter in kleinteili­gen RessortStr­eitigkeite­n

verlieren, sondern muss endlich das große Ganze in den Blick nehmen – nämlich die Umsetzung des Weltraumve­rtrags von 1967“, sagte FDP-Politiker Reinhard Houben. Mittelstän­dler und Investoren im Raumfahrts­ektor bräuchten Planungssi­cherheit. „Im Gegensatz zu Deutschlan­d haben Länder wie die USA, Österreich oder Luxemburg längst die Bedeutung des Themas erkannt und entspreche­nde Gesetze verabschie­det.“

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