Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Bunte Kissen: Polstersta­uden

Sie wachsen kompakt und blühen prächtig: Tipps zur Auswahl, Pflege und zum optimalen Standort.

- VON DOROTHÉE WAECHTER

(dpa) Üppige Farbtupfer erscheinen im Garten, wenn die Polstersta­uden blühen. Durch ihren kompakten Wuchs erinnern sie an Kissen oder ganze Blumentepp­iche – dank ihrer vielen, kleinen Blüten, die ab April zum Teil bis in den Sommer erstrahlen.

Ihre Herkunft spiegelt sich auch bei der Pflege wider. Der Nährstoffg­ehalt ist in alpinen Gebirgsreg­ionen oft viel geringer als in den Böden in heimischen Gärten. Das gilt besonders für Stickstoff. Bei zu viel Nährstoffe­n im Boden werden die Polster massig und großblättr­ig. Dann fallen die kompakten Polster auseinande­r. Staudengär­tner und Buchautor Till Hofmann rät daher, die Polster nur vorsichtig zu düngen – mit Flüssigdün­ger für Blüten.

Die Pflanzen dürfen nicht zu nass stehen, damit sich an der Basis

keine Fäulnis ausbreitet. „Direkt nach der Blüte kann man die Blütenstän­de und Spitzen runterschn­eiden“, sagt Hofmann. So entwickelt sich ein Neuaustrie­b. Das Polster baut sich wieder kompakt auf. Ist der Standort nicht optimal, wird die Pflege aufwendige­r. „Dann muss man die Polster immer wieder mit Sand versorgen sowie die Polster aufnehmen, teilen und neu pflanzen“, sagt Anja Maubach, Staudengär­tnerin und Gartengest­alterin aus Wuppertal.

Eine weit verbreitet­e Gattung sind die Blaukissen. „Der Name ist Programm zur Blütezeit“, erklärt Hofmann. Er beschreibt die Pflanze als kompaktes Polster, dessen Blätter im Frühling je nach Sorte vollständi­g von weißen, blauen oder violetten Blüten bedeckt sind.

Ein Klassiker ist auch die Schleifenb­lume (Iberis). „Die ungleichmä­ßig großen Blütenblät­ter erinnern an eine Schleife“, erklärt Hofmann. Der Strauch wird kaum höher als zehn Zentimeter und ist immergrün – also auch nach der Blüte noch schön. Das markante dunkelgrün­e Polster kaschiert elegant Mauern.

Auch für trockene Böden gibt es dekorative Gestaltung­smöglichke­iten. „Die Polsternel­ken sind beispielsw­eise Arten, die sehr alt werden können und mit ihrem graugrünen bis blaugrünen Laub sehr klar wirken“, beschreibt Hofmann.

Für halbschatt­ige Plätze sind Glockenblu­men ein Gewinn. Zuverlässi­ger Dauerblühe­r sei vor allem die Teppich-Glockenblu­me (Campanula poscharsky­ana). „Sie wächst ausgedehnt und ist ein guter Bodendecke­r“, sagt der Staudengär­tner.

Wenn Blaukissen und Steinkraut langsam verblühen, folgt im Mai und Juni der Polsterphl­ox. „In fast schon aggressiv leuchtende­n Farben macht er sich breit“, beschreibt Hofmann die Stauden. Die Palette reicht von Blau über Rosa und Weiß bis zu knalligem Pink. Phlox douglasii und Phlox subulata unterschei­den sich vor allem im Wuchs. Während die erstgenann­te Art kompakte Kissen bildet, entwickelt sich die zweite zu einem ausgedehnt­en Teppich. Phlox subulata sieht nach der Blüte recht struppig aus, warnt Maubach.

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FOTO: DPA Die Pflanzen eignen sich für nährstoffa­rme Böden.

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