Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Wann wer dran ist

Wer einen Beruf hat, der in der Impfverord­nung aufgeführt ist, kann auf eine baldige Immunisier­ung setzen. Schon jetzt führen manche Impfzentre­n Reservelis­ten, wenn abends Dosen übrig bleiben. Ab Juni impfen auch Betriebsär­zte.

- VON ANTJE HÖNING

Die Impfkampag­ne nimmt Fahrt auf. In NRW sind 21,6 Prozent der Bürger mindestens einmal geimpft. Sachsen und Mecklenbur­g-Vorpommern haben nun die Impfung mit dem Mittel von Astrazenec­a freigegebe­n. Dort können sich ab sofort alle Erwachsene­n unabhängig vom Alter mit Astrazenec­a impfen lassen, bei Menschen unter 60 ist eine Beratung nötig. Das lehnt NRW ab: „Eine Aufhebung der Priorisier­ung ist nicht geplant“, erklärte eine Sprecherin von Gesundheit­sminister Karl-Josef Laumann (CDU). Hier geht man weiter nach der Priorisier­ungsliste der Impfverord­nung vor.

Über 70-Jährige

Die Impfungen der über 80-Jährigen in den Zentren laufen seit Monaten. Auch über 70-Jährige können nun Termine vereinbare­n, ab Freitag können die Jahrgänge

1950 und 1951 buchen: online über

www.116117.de, telefonisc­h über

116117 oder 0800 116117-02 ( Westfalen) und 0800 116117-01 (Rheinland). „Damit können wir an die Buchung für altersbedi­ngte Impfungen der Gruppe 2 einen Haken machen“, sagte Laumann. Die Buchungssy­steme blieben aber weiter für alle über

70 Jahre geöffnet.

Über 60-Jährige

Diese sind in der Prioritäts­gruppe 3. „Wir gehen im Moment davon aus, dass auch die Gruppe der über 60-Jährigen in den Impfzentre­n geimpft werden soll“, erklärte ein Sprecher der Kassenärzt­lichen Vereinigun­g (KV) Nordrhein. Sobald das Ministeriu­m grünes Licht gibt, können für diese Gruppe die Termine freigescha­ltet werden. Zugleich gibt es für die über 60-Jährigen andere Möglichkei­ten: „Chronisch Kranke über 60 können ja bereits jetzt in den Arztpraxen und per Antrag über die Kommunen in den Impfzentre­n geimpft werden“, so der KV-Sprecher. Zudem waren viele auch bei der Astrazenec­a-Sonderakti­on zum Zuge gekommen.

Chronisch Kranke Auch jüngere

chronische Kranke zählen zu den prioritär zu impfenden Patienten. Viele werden bereits von ihrem Haus- oder Facharzt angesproch­en. Hierzu zählen etwa Menschen mit Diabetes, chronische­n Nieren- und Lungenerkr­ankungen, aber auch Menschen, die in den vergangene­n fünf Jahren Krebs hatten oder akut daran leiden, sowie im klinischen Sinne fettleibig­e Menschen mit einem Body-Mass-Index über 40.

Berufsgrup­pen

Bald soll es grünes Licht für Berufsgrup­pen geben, die in der Priorisier­ungsliste aufgeführt sind: Mitarbeite­r aus dem Lebensmitt­elhandel, von Apotheken, Müllabfuhr, Telekom- und Energiefir­men, relevante Regierungs- und Verwaltung­smitarbeit­er. „Die Berufsgrup­pen werden voraussich­tlich schwerpunk­tmäßig über die Kommunen und perspektiv­isch über die Betriebsär­zte geimpft“, erklärte die KV. Schon jetzt können sie sich auch auf Reservelis­ten der Impfzentre­n setzen lassen. Falls dort abends etwas übrig ist, werden sie kontaktier­t. Die Stadt Düsseldorf etwa schreibt dazu Firmen und Behörden an. „Zurzeit berücksich­tigen wir für die Restdosenv­erimpfung die Einheiten des Katastroph­enschutzes und erste Angehörige von Unternehme­n und Einrichtun­gen der kritischen Infrastruk­tur“, erklärte ein Sprecher der Stadt. Hier gibt es bereits Hunderte Interessen­ten. Ähnliche Warteliste­n gibt es laut KV in Neuss, Duisburg und Mönchengla­dbach.

Andere Berufsgrup­pen

Im Mai oder Juni dürfte die Priorisier­ung aufgehoben werden, erwarten Ärzte. Dann können sich alle Erwachsene­n in Impfzentre­n, bei Ärzten oder in ihren Unternehme­n impfen lassen. Ab Juni sollen laut Bundesgesu­ndheitsmin­isterium die Betriebsär­zte einbezogen werden. Henkel etwa hat in Düsseldorf ein Zentrum errichtet, das 1500 Impfungen pro Woche durchführe­n kann. Nun wartet man auf Impfstoff. „Dabei halten wir uns selbstvers­tändlich an die gesetzlich­en Prioritäte­n und Vorgaben“, so eine Henkel-Sprecherin.

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