Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Kurzfristi­ge Öffnung wäre Stress

Remscheide­r Bräu hat Biergarten bestuhlt, aber wenig Aushilfen in der Hinterhand.

- VON SABINE NABER

Seit Monaten müssen die Türen in der Gastronomi­e geschlosse­n bleiben. Und selbst wenn es in Kürze wieder losgehen dürfte, es würde Wochen brauchen, bis ein normales Niveau wieder erreicht ist. Das zumindest befürchtet Baran Dogan, Geschäftsf­ührer im Remscheide­r Bräu an der Bismarckst­raße.

„Nachdem wir am 12. Mai vergangene­n Jahres nach dem ersten Lockdown wieder öffnen durften, lief es in den Sommermona­ten in unserem Biergarten gut. Aber als wir das Geschäft dann wieder nach innen verlegen mussten, waren die Gäste verunsiche­rt. Mit einer Maske ins Restaurant, das gefiel wohl nicht allen“, macht Dogan deutlich. Man habe aber da schon sehr vorsichtig agiert, weniger Bier gebraut und bei der zweiten Schließung deshalb nur einen geringen Bestand gehabt. „Wir haben optimal geplant, kein Bier mehr in Flaschen abgefüllt, nicht viel auf Lager gekauft.“

Dogan ist überzeugt, dass die Heilphase in der Gastronomi­e dauern wird: „Die Leute sind monatelang nicht mehr ausgegange­n. Das wird Zeit brauchen, und es mit dem Neustart nicht mal eben so gehen.“Er – und mit ihm auch einige Kollegen – befürchtet, dass es abrupt losgehen wird, weil es momentan überall hektisch zugehe. Die Informatio­n,

übermorgen dürft ihr aufmachen, käme einer Katastroph­e gleich. „Irgendwie würden wir auch das hinkriegen, aber es würde sehr anstrengen­d“, ist sich der Geschäftsf­ührer sicher. Zwar sei man mit den Aushilfen noch in Kontakt, aber von den ehemals 15 stünden zwischenze­itlich nur noch vier von jetzt auf gleich parat.

„Die Servicelei­tung hat gekündigt, von den Vollzeitkr­äften im Service sind nur noch zwei dabei. Gut ist, dass unsere vier Köche geblieben sind. Für alle Mitarbeite­r mussten wir Kurzarbeit anmelden.“

Inzwischen hat man im Remscheide­r Bräu auch ein Take-awayGeschä­ft

aufgebaut. Das sei entstanden, weil die Mitarbeite­r versichert hätten, dass ihnen zu Hause die Decke auf den Kopf fällt, wenn sie nichts zu tun bekämen. Gerade ist auch ein Großauftra­g dazu gekommen. „Wir füllen dafür in den nächsten Tagen Bier in Flaschen ab. Und es ist gut, dass wir mal wieder brauen konnten“, so sieht es Dogan. Und betont, dass der Biergarten „fertig bestuhlt“sei, und es dort als erstes losgehen kann.

Bis es so weit ist, bietet das Remscheide­r Bräu von dienstags bis freitags zwischen 16 und 20 Uhr Essen zum Abholen an. remscheide­r-brau.de

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SCHÜTZ (ARCHIV) Im Oktober 2020 konnte Maike Laga Gästen des Remscheide­r Bräus noch ein Bier servieren.

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