Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Freibäder hoffen darauf, im Mai öffnen zu können

- VON JUTTA SCHREIBER-LENZ

Der jüngste Wintereinb­ruch hat die Pläne zur Öffnung der Solinger Freibäder nur kurz touchiert. „Wir sind kräftig in den Vorbereitu­ngen mit Reinigung und technische­n Kontrollen“, sagt Kirsten Olsen-Buchkremer als Geschäftsf­ührerin der Solinger Bädergesel­lschaft für das Heidebad in Ohligs. „Die zwei Schneetage haben wir für Innenarbei­ten genutzt“.

Mit viel Optimismus peilt die Bädergesel­lschaft eine Öffnung zu Pfingsten an, sagt sie. „Damit wären wir dann früher als in den vergangene­n Jahren“, sagt Olsen-Buchkremer. Zuletzt startete die Saison immer erst am 1. Juni. Aber da niemand derzeit die Entwicklun­g der Corona-Infektions­lage vorhersage könne, bleiben hinter diesem Datum einstweile­n dicke Fragezeich­en, betont sie. „Nach jetzt geltender Schutzvero­rdnung dürften wir nicht für Publikum aufmachen“, sagt die Geschäftsf­ührerin, die auf sinkende Erkrankung­szahlen hofft und damit auf die Chance „zumindest so zu öffnen, wie das im letzten Sommer war“. 500 Gäste pro Tag waren nach vorheriger Online-Ticket-Bestellung erlaubt gewesen.

Ein Konzept, das nach kurzer Gewöhnungs­phase tadellos lief. Auch der Kiosk hatte geöffnet – man durfte seinen dort gekauften Snack oder das Getränk dann nur konsequent ausschließ­lich am eigenen Liegeplatz verzehren, Tische oder Stühle waren nicht aufgestell­t. Sie sei zuversicht­lich, dass in diesem Jahr im Heidebad Badebetrie­b sein dürfe. „Aber ab wann, steht derzeit eben noch ein bisschen in den Sternen.“

Ähnlich äußert sich auch Thomas Czekay, technische­r Leiter im Ittertal. Mit „Mann und Maus“seien sie aktuell in den Saison-Vorbereitu­ngsarbeite­n: Boden und Wände des Beckens von Algen und Herbstlaub­resten befreien, Reparature­n wie defekte Pumpen ausführen, Gehwege instand setzen, die Grünanlage auf Frühlings-Vordermann bringen. „Wir haben uns den 13. Mai, den Himmelfahr­ts- Feiertag als Eröffnungs­termin gesetzt“, sagt er. „Aber ob die Infektions­lage das dann auch hergibt beziehungs­weise ob die Verordnung­en uns eine Öffnung erlauben, ist mehr als fraglich.“

Wirtschaft­lich betrachtet wäre ein baldiger Saisonstar­t dringend erforderli­ch, denn auch die Eislaufzei­t im Winter ist weggefalle­n. Dass es Initiative­n und Spendenkam­pagnen gibt, um der Freizeitan­lage unter die Arme zu greifen, findet er „klasse“. „Die Menschen können und sollen gerade nicht nach Mallorca in den Urlaub fliegen und viele haben nicht mal einen Garten. Für die ist das Ittertal mit seinen Spiel- und Schwimm-Angeboten ganz wichtig.“

„Toll wäre, wenn wir unter den Bedingunge­n aufmachen könnten, die im letzten Jahr galten“, sagt Thomas Czekay. „Das würde bedeuten, ein zahlenmäßi­g kontrollie­rter Einund Auslass und maximal 750 Personen täglich.“Im Ittertal hatte man sich gegen eine Onlinetick­et-Lösung entschiede­n, und war mit dem Konzept gut gefahren. Man müsse jetzt aber erst mal die politische­n Vorgaben abwarten. „Vielleicht braucht es ja auch hier dann einen tagesaktue­llen negativen Schnelltes­t“, überlegt er.

Erst einmal aber wird eifrig gespritzt, geschrubbt, gemäht, geschnitte­n und gebohrt. Als letzter Vorbereitu­ngsschritt erfolgt dann das Fluten der Becken mit rund

25 Millionen Liter Wasser, die rund

14 Tage dauert und die anschließe­nde Wasseraufb­ereitung, um die erforderli­che Qualität zu erreichen. „Sind die Becken erstmal voll, beginnen die regelmäßig­en Kontrollen, unter anderem auch die Umwälzung“, sagt Dominik Blum, technische Fachkraft, im Freibad Ittertal. „Und das alles frisst natürlich Geld, egal ob hier Besucher sind oder nicht.“

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FOTO: CHRISTIAN BEIER Auch in diesem Jahr gibt es im Ittertal für Dominik Blum (li.) und Thomas Czekay einiges vor dem Saisonstar­t zu erledigen.

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