Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Woolworth als Nachmieter gehandelt
Die Fläche der ehemaligen Rewe-Filiale könnte bald wieder vermietet werden.
(pm) Zieht der Discounter Woolworth an der Düsseldorfer Straße ein ? Zumindest auf der Straße wird das Gerücht bereits diskutiert. Es ist aber auch etwas dran. Denn ein Sprecher von Woolworth aus Unna berichtet auf Nachfrage: „Wir befinden uns derzeit in Gesprächen mit dem Vermieter der erwähnten Immobilie. Da es bisher noch keine finale Entscheidung gibt, können wir derzeit zum weiteren Verlauf des Umzugs nichts sagen.“
Eigentlicher Mieter ist Rewe Köln. Und nun wird die Sache vertrackt: Als am 8. April am Ohligser Markt der neue Rewe von Lizenznehmer Marcel Rahmati eröffnete, blickten bereits manche alteingesessenen Ohligser gebannt auf das Haus mit der Nummer 14 in der Nähe des Bahnhofs. Denn dort hatte Rewe West mit Sitz in Köln eine Woche vorher die selbst betriebene Filiale nach eigenen Angaben aus wirtschaftlichen Gründen aufgegeben. Da Rewe noch einen laufenden Mietvertrag mit der Eigentümerin der Immobilie besitzt, kam das Thema Untervermietung der Geschäftsräume auf den Tisch.
Das sei es auch noch, bestätigte eine Rewe-Sprecherin: „Derzeit sind die Verhandlungen zur Untervermietung des Standortes Düsseldorfer Straße 14 ergebnisoffen. Wir bitten daher um Verständnis, dass wir noch keine genaueren Aussagen treffen können.“
Für Goldschmiedemeisterin Frauke Pohlmann aus dem Vorstand der Ohligser Werbe- und Interessengemeinschaft (OWG) ist Woolworth nicht der „Traumkandidat“. Das Gerücht existiere schon einige Wochen. Sie glaubt, ein zweiter Lebensmittelmarkt würde sich rechnen. „Jetzt bildet sich vor Rahmati schon manchmal eine Schlange“, hat sie beobachtet. Doch am Ende sei es eben auch eine Sache der freien Marktwirtschaft. „Ich muss auch damit leben, wenn es neben mir einen zweiten Juwelierladen gibt“, sagt sie.
Sie selbst würde sich einen Bio-Supermarkt im alten Rewe wünschen. So etwas fehle in der Ohligser Innenstadt. Aber das sei eben auch nicht so einfach. Die entsprechenden Anbieter wünschten sich Flächen um die 300 Quadratmeter. Das passe so beispielsweise nicht in die heute leeren Ladenlokale von Gerry Weber oder Douglas.
Schon die Schließung des Marktes an der Düsseldorfer Straße 14 hatte Anfang April Bezirksbürgermeisterin Gundi Hübel (SPD) mit Blick auf die entstehende Lücke in der Nahversorgung bedauert. Auch Stadtdirektor Hartmut Hoferichter betonte das Potenzial der Lage, sollte nach der Pandemie wieder normale Besucherfrequenz herrschen.
Einen neuen Mieter für Lebensmitteln könne sie zwar vermitteln, berichtet Gabriela Fritz, Mitarbeiterin von Immobilien Lürwer. Sie habe dazu auch Kontakt mit der Expansionsabteilung der Rewe gehabt. Dort sei ihr aber erklärt worden, es sei der Wunsch, auf der Düsseldorfer Straße nur einen Lebensmittelmarkt zu betreiben. Rewe selbst äußerste sich nicht zur Aussage aus dem Konzern. Jetzt prüft nach Angaben von Fritz der Steuerberater der Eigentümerin das Einzugsangebot mit Woolworth.