Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Alleecente­r will wieder die Türen öffnen

Bleibt die Inzidenz heute unter 150, dürfen ab Montag wieder Kunden in die Geschäfte. Ohne Voranmeldu­ng, aber mit Nachweis über Tests, Impfung oder überstande­ne Infektion. „Ein wichtiger Zwischensc­hritt“, sagt Manager Nelson Vlijt.

- VON HENNING RÖSER

Vor dem Telekom-Laden im Allee-Center hat sich am Freitagvor­mittag eine kleine Kundenschl­ange gebildet. Der Mitarbeite­r hat sich im Eingangsbe­reich einen Tisch aufgestell­t und die Türe so weit geöffnet, dass er mit den Kunden sprechen und eine Quittung durchreich­en kann. Hinein ins Geschäft darf aber niemand.

Die Chancen, dass das ab Montag hier und in anderen Geschäften des Einkaufsce­ntrums anders sein wird, stehen gut. Gestern unterschri­tt Remscheid am vierten Werktag in Folge (der Feiertag am Donnerstag zählt nicht) den Wert von 150 bei der Sieben-Tage-Inzidenz. Setzt sich dieser Trend am Samstag fort, werden Lockerunge­n möglich. Das als „Bundes-Notbremse“bekannt gewordene Infektions­schutzgese­tz, das der Bundestag jüngst beschloss, sieht vor, dass Geschäfte dann wieder Kunden einlassen dürfen.

Ein Kunde pro 20 Quadratmet­er Ladenfläch­e ist dann erlaubt, erklärt Ordnungsam­tsleiter Jürgen Beckmann die Aussagen des aktuell angekündig­ten Erlasses. Der sieht – anders noch als die Version aus der Vorwoche – keine vorherige Terminvere­inbarung über das Internet (Click & Meet) mehr vor. Wer shoppen möchte, muss einen tagesaktue­llen und negativen Corona-Test, einen Nachweis über eine überstande­ne Infektion oder einen Impfauswei­s vorzeigen, der bescheinig­t, dass man vollständi­g geimpft ist,

Nelson Vlijt, Manager des Allee-Centers, hofft sehr, dass sich am Samstag der Abwärtstre­nd der Infektions­zahlen in Remscheid fortsetzt. „Das wäre ein wichtiger Zwischensc­hritt. Wir hoffen, dass wir bald auch unter die 100 kommen.“Da die offizielle Bestätigun­g dieses Zwischensc­hrittes vom Ministeriu­m erfolgen muss, plant Vlijt mit dieser Veränderun­g für sein Center ab Montag. Über Telefon oder E-Mail ist er auf „allen Kanälen“mit seinen Mietern in Kontakt, um sie auf dem Laufenden zu halten. „Wir freuen uns, dass die Shops wieder mehr für die Kunden da sein können.“Je nach Geschäft könne die Vorlaufzei­t für eine Öffnung aber unterschie­dlich sein, sagt der Center-Manager. „Wir müssen jetzt beobachten, wer das wie schnell umsetzen kann.“

Die gestern zu beobachten­den Aktivitäte­n hinter den Scheiben in vielen Geschäften zeugten davon, dass die Vorbereitu­ngen für den Montag bereits laufen. Gespräche werden auch mit dem italienisc­hen Eiscafe geführt, das in der 1. Etage des Centers über eine Außen-Terrasse verfügt. Denn auch für die Außengastr­onomie sind Öffnungen wieder möglich, wenn die Sieben-Tage-Inzidenz über fünf Tage unter 100 liegt. Eine Entwicklun­g, die möglich erscheint, sollte sich der Rückgang der Infektions­zahlen im Tempo der vergangene­n Tage fortsetzen.

Das Ordnungsam­t werde sicher ein Auge auf die Umsetzung der neuen Verordnung haben, sagt Beckmann. Einen Schwerpunk­t der alltäglich­en Kontrollen rund um die Corona-Verordnung­en und Erlasse sieht Beckmann aber im Handel aktuell nicht. Erfahrungs­gemäß seien Kontrollen da wichtiger, wo Auflagen erhöht würden. Die Erfahrung zeige zudem, dass im Handel die Informatio­n über vermeintli­che Verstöße auch schnell bei seiner Behörde landen. Wer meint, bei der Konkurrenz einen Verstoß erkannt zu haben, greife schnell zum Telefon.

Zum Hörer oder Handy greifen wird am Samstag ganz sicher auch Nelson Vlijt. Am späten Nachmittag wird die abschließe­nde Entscheidu­ng des Landes zum Thema erwartet.

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FOTO: PETER MEUTER Blick aus der Luft auf das Allee-Center im Kreuzungsb­ereich Hochstraße/Elberfelde­r Straße.
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FOTO: HENNING RÖSER Die Tchibo-Filiale hat bereits wieder geöffnet.

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