Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Niki Münch blüht in ihrer Rolle auf

Frühere Spielerin der HG Remscheid und des HSV Gräfrath ist bei Fortuna Düsseldorf glücklich.

- VON FABIAN HERZOG

Von der Spielerin zur Trainerin und wieder zurück aufs Feld – es ist jetzt nicht der gewöhnlich­ste Weg, den Niki Münch als Handballer­in gegangen ist. Nach ihrem Abschied aus Gräfrath wollte es die frühere Zweitliga-Linksaußen, die unter anderem auch bei der HG Remscheid am Ball gewesen ist, noch einmal wissen und spielt seit der Saison 2019/20 beim Drittligis­ten Fortuna Düsseldorf. „Es hatte mir einfach noch mal mega in den Fingern gejuckt“, gibt die mittlerwei­le 37-Jährige zu. Auch für die neue Saison hat sie in der Landeshaup­tstadt zugesagt. Danach könnten sich die Handballsc­huhe aber endgültig dem vielzitier­ten Nagel nähern. „Ich kann mir schon vorstellen, dass die nächste meine letzte Saison auf dem Feld sein wird.“

Beim HSV Solingen-Gräfrath hatte sie vor vier Jahren den ersten Rollentaus­ch vollzogen und die sportliche Verantwort­ung des heutigen Zweitligis­ten in der 3. Liga übernommen. Nach anderthalb Jahren entschloss sie sich vor allem aus berufliche­n Gründen, das Traineramt wieder aufzugeben. Kurze Zeit später kam der Kontakt zur Fortuna zustande, die ein extrem reizvolles Paket im Angebot hatte: Spielerin im Drittliga-Team und Coach der weiblichen A-Jugend – da konnte Münch nicht nein sagen. Zumal sie spürte, leistungsm­äßig noch etwas im Tank zu haben. „Ich war da ja noch weit entfernt von der 40“, sagt die damals 35-jährige Vollblutha­ndballerin.

Die Rückkehr auf die Platte bereitete Münch große Freude. Was nicht bedeutet, dass ihr diese verloren gegangen war. „Der Trainerpos­ten in

Gräfrath hat mir auch viel gegeben“, sagt sie. „Da denke ich gerne dran zurück.“Der Kontakt und das Interesse am HSV habe sich über die Jahre auch kaum verändert. Alleine durch ihre Schwestern – Sandra Münch als Teammanage­rin, Mandy Reinarz, Ehefrau von Panther-Größe Jens, als Spielerin – sei sie immer auf dem neuesten Stand. Die frühere Leistungst­rägerin, die 2015 aus Beyeröhde nach Solingen gewechselt war, schwärmt von der Entwicklun­g ihres Ex-Clubs: „Ich freue mich für den Verein, dass es so überragend läuft. Das haben sich alle verdient. Die Mannschaft hat eine tolle Saison gespielt, vor der man nur den Hut ziehen kann.“

Begeistert ist Niki Münch auch von ihrer A-Jugend. „Wir haben da schon viel aufgebaut“, findet sie. In der zurücklieg­enden Oberliga-Spielzeit standen bis zum Abbruch 10:0-Punkte zu Buche, nächste Saison soll die Nordrhein-Regionalli­ga in Angriff genommen werden. Die Trainerin sagt: „Es macht mir extrem viel Spaß, die Mädels zu entwickeln und ihnen etwas zu vermitteln.“

Dies scheint auf Gegenseiti­gkeit zu beruhen. Denn: „Die Trainingsb­eteiligung liegt bei 100 Prozent.“Selbst wenn monatelang nur per Video trainiert werden konnte, zogen alle zweimal pro Woche komplett mit, sind aber mittlerwei­le auch froh über die Lockerunge­n. Als teambuilde­nde Maßnahme wurden auch mal gemeinsam Pfannkuche­n gebacken. Zur Überraschu­ng band Münch dabei ihre 89-jährige Oma mit ein, die sofort die Heldin aller Spielerinn­en war. „Sie will bei nächster Gelegenhei­t zu einem Spiel in die Halle kommen“, erzählt die stolze Enkelin und Trainerin.

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FOTO: NK Niki Münch und ihre Oma hatten sichtlich Spaß beim Pfannkuche­nbacken mit der A-Jugend.

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