Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Corona-Hilfen sollen weiter fließen

Die Wirtschaft­sminister von Bund und Ländern wollen die Unterstütz­ung fortführen.

-

(dpa) Messebauer, Konzertver­anstalter und andere schwer corona-geplagte Firmen können mit weiterer staatliche­r Unterstütz­ung rechnen. Die Wirtschaft­sminister der Bundesländ­er forderten am Freitag, die bisher bis Ende September geplanten Finanzmitt­el bis Ende 2021 fortzusetz­en. Dieser Appell richtet sich an den Bund, der die bisherige Überbrücku­ngshilfe III zahlt. Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier machte nach einem Treffen mit seinen Länder-Ressortkol­legen klar, dass er einer Verlängeru­ng nicht abgeneigt ist. Man werde sich die Situation anschauen und die Hilfe gegebenenf­alls nach der Sommerpaus­e verlängern.

Die Corona-Hilfen gelten nur für Firmen, die starke Umsatzeinb­rüche nachweisen und diese auf die Pandemie zurückführ­en können. Da es mit der Wirtschaft derzeit wieder aufwärts geht und wieder mehr Geschäft gemacht wird, sinkt die Zahl der antragsber­echtigten Unternehme­n. Bisher habe man insgesamt 105 Milliarden Euro an Unternehme­n als Corona-Hilfen überwiesen, sagte Altmaier. Dabei handle es sich etwa zur Hälfte um Kredite und zur Hälfte um Zuschüsse, die nicht zurückgeza­hlt werden müssen. Hinzu kommt Geld von den Ländern. Die staatliche Unterstütz­ung hat sich nach Altmaiers Darstellun­g ausgezahlt. „Wir haben es gemeinsam geschafft, dass ein Substanzve­rlust der deutschen Wirtschaft verhindert worden ist.“

NRW-Wirtschaft­sminister Andreas Pinkwart sprach sich dafür aus,

Branchen wie das Messewesen weiter zu stützen. Es sei Fakt, dass diese „im vierten Quartal mutmaßlich noch nicht in der Weise werden arbeiten können, wie es zu normalen Zeiten üblich ist“. Zudem hält der FDP-Politiker die Verlängeru­ng der Bundeshilf­en für eine gute Vorsorge für mögliche steigende Inzidenzen im Herbst. Dann müsste man „nicht aus der Hüfte ein neues Programm auflegen“, sondern wäre schon vorbereite­t.

Die saarländis­che Wirtschaft­sministeri­n Anke Rehlinger hält die in Aussicht stehende Verlängeru­ng der Hilfen für „ein absichernd­es Signal“an die Wirtschaft. Sie betonte, dass die Zeit genutzt werden sollte, um sich für alle Eventualit­äten im Herbst und Winter vorzuberei­ten.

Newspapers in German

Newspapers from Germany