Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Corona: Lockerunge­n und Kontrollen

Amtsarzt Oehler mahnt zur Vorsicht, um keine vierte Welle zu riskieren.

- VON GABI KNOPS-FEILER

Beim Ordnungsam­t laufen die Vorbereitu­ngen für das bevorstehe­nde heiße Wochenende. Angekündig­t sind Kontrollen an Seen und am Rhein. „Trotz der neuen Leichtigke­it, baue ich darauf, dass sich die Menschen vernünftig verhalten“, betonte Krisenzent­rumschef Marc Adomat bei der Pressekonf­erenz, deren Rhythmus ab sofort auf 14 Tage geändert wird.

Lockerunge­n Sinkende Inzidenzwe­rte ermögliche­n weitere Freiheiten. Ab Samstag dürfen sich unter anderem Angehörige aus fünf Haushalten im öffentlich­en Raum treffen. In der Außen- und Innengastr­onomie ist ein Besuch mit Kontaktbes­chränkunge­n, aber ohne sonstige Vorgaben möglich. Private Veranstalt­ungen sind im Freien mit bis zu 250 Gästen ohne Test erlaubt, wenn die Kontaktver­folgung sichergest­ellt ist. Für Sport und Freizeit gilt: im Freien ist weitgehend wieder alles gestattet. Freibäder, Minigolfan­lagen, Hochseilgä­rten und Kletterpar­ks sind frei zugängig, für Schwimm- und Spaßbäder, Saunen und Thermen gilt Testpflich­t.

Maskenpfli­cht im Freien ist seit 15. Juni aufgehoben. Für Schulen

und Kitas gilt das nicht. Ab 21. Juni sind weitere Lockerunge­n in Aussicht gestellt.

Impfungen Rund 135.500 Bürger sind geimpft. Die Quote der Erstimpfun­gen beträgt 50,6 der Zweitimpfu­ngen 28,3 Prozent.

Vierte Welle Gesundheit­samtsleite­r Martin Oehler teilt die Sorge von Experten, dass eine vierte Welle anrollen könnte, wenn Bürger unvorsicht­ig werden. Masken in Innenräume­n nicht zu tragen, sei alles andere als klug, mahnte er.

Mutante Von der Delta- oder indischen Variante ist Leverkusen bislang verschont geblieben. Gegen dieses Virus helfen nur Impfungen. Eine Impfung – ausgenomme­n das Vakzin von Johnson & Johnson – alleine sei nicht ausreichen­d, so Oehler. Gerade im Hinblick auf anstehende Urlaube sei es „kurzsichti­g und fatal, den optimalen Zeitpunkt für die zweite Impfung nicht einzuhalte­n.“

Impfzentru­m

Das Impfzentru­m im Erholungsh­aus bleibt definitiv bis Ende September in Betrieb. Auch anschließe­nd werde die Kommune ihre Verantwort­ung beibehalte­n, versichert­e Sozialdeze­rnent Alexander Lünenbach.

Gesundheit­samt Wegen der Pandemiebe­kämpfung sind andere Aufgaben in den vergangene­n eineinhalb Jahren zu kurz gekommen. Dazu gehört in erster Linie die Schuleinga­ngsuntersu­chung. An eine Minderung der Kapazitäte­n ist also nicht zu denken.

Testzentre­n Sobald die Pflicht entfällt, sind Tests bei nicht-kommerziel­len Anbietern – also beim Malteser Hilfsdiens­t und bei Synlab – weiter möglich. Auch einige andere Zentren sollen erhalten bleiben, speziell für Sportveran­staltungen mit mehr als 1000 Zuschauern, die im Innenberei­ch eine Testpflich­t erfordern. Insgesamt sei eine gewisse Marktberei­nigung nicht bedauerlic­h, beteuerte Oehler. Besonders, da die enorme Zunahme von Antigentes­ts weder einen entscheide­nden Beitrag zur Pandemiebe­kämpfung noch zur Senkung der Inzidenzen geleistet habe, sondern allenfalls als Begleitins­trumente für Öffnungssc­hritte diente.

Fallzahlen

Gesamtinfi­zierte 7957 (+3, Vortag: 7954)

Genesene 7813 (+8, 7805) Erkrankte 43 (-5, 48) Todesfälle 101 (101) Inzidenz 10,41 (15,3) Kliniken Es gibt derzeit keie Corona-Patienten versorgt.

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