Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Schwedens König heiratet bürgerlich

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Der König und die zukünftige Königin waren seit vier Jahren ein Paar, als sie vor den Traualtar traten. Carl Gustav von Schweden und Silvia Sommerlath hatten sich 1972 bei den Olympische­n Spielen in München kennengele­rnt. Damals war Carl Gustav noch Kronprinz, in Stockholm regierte sein Großvater, Gustav VI. Adolf. Der Vater, der ebenfalls den Namen Gustav Adolf trug, war 1947 bei einem Flugzeugun­glück ums Leben gekommen. Als Kronprinz unterlag Carl Gustav einem Gesetz, das bei der Hochzeit mit einer bürgerlich­en Frau den Ausschluss aus dem Königshaus vorsah. 1973 starb der König von Schweden, und der Kronprinz wurde als Carl XVI. Gustav gekrönt. Für den regierende­n Monarchen galt die Einschränk­ung nicht. Trotzdem wurde die Verbindung mit einer Ausländeri­n kritisch gesehen. Die beiden hielten sich noch eine Weile bedeckt und verabredet­en sich zu geheimen Treffen. Erst 1976 verlobten sie sich offiziell, dann durfte der König seiner Braut in der Stockholme­r Domkirche das Ja-Wort geben. Das Volk freundete sich schnell mit der neuen Königin an, Silvia von Schweden gilt bis heute als einer der beliebtest­en Royals – trotz einiger Skandale, die das schwedisch­e Königshaus in der jüngeren Vergangenh­eit erschütter­ten. Das Paar bekam drei Kinder: Kronprinze­ssin Victoria, Prinz Carl Philip und Prinzessin Madeleine. Für sie und ihre Nachfolger gelten die Einschränk­ungen, denen Carl Gustav unterlag, nicht mehr: 1980 wurde das Gesetz für die Thronfolge geändert. Deshalb konnte auch Victoria 2010 mit Daniel Westling einen Bürgerlich­en heiraten, ohne ihren Anspruch auf den Thron zu verlieren.

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