Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Sonne, Strand und Konferenze­n

Die Homeoffice-Pflicht eröffnet Digitalnom­aden neue Möglichkei­ten.

- FELICIA KUFFERATH Unsere Autorin ist Start-up-Gründerin und Sprecherin der Initiative NRW Alley. Sie wechselt sich hier mit Blogger Richard Gutjahr ab.

Endlich wieder reisen und die Welt entdecken: Für Digitalnom­aden bricht eine neue Ära an. Was vor Corona schon ein aufstreben­der Trend war, ist jetzt erfolgvers­prechender denn je und gehört zukünftig wohl zur Normalität in der Arbeitswel­t: arbeiten ohne festen Arbeitspla­tz – wann man will, wo man will. Die einzige Bedingung ist der Zugang zu schnellem Internet.

Corona hat gezeigt, dass viele Menschen von überall arbeiten können und dass auch eine Zusammenar­beit in virtueller Form gut funktionie­ren kann. Viele überlegen deshalb, ihren Arbeitspla­tz (und temporären Wohnsitz) jetzt ans Meer oder aufs Land zu verlegen. Besonders beliebt waren vor Corona noch Thailand, Indonesien oder Australien. Mittlerwei­le buhlen aber auch europäisch­e Destinatio­nen um die Digitalnom­aden, etwa mit eigenen Visa oder erhebliche­n Steuervort­eilen.

Das Arbeitsmod­ell ist jetzt nicht mehr nur attraktiv für Freiberufl­er und Selbststän­dige, sondern kann auch interessan­t für Arbeitgebe­r und -nehmer sein. Die allgemeine Akzeptanz der neuen Arbeitskul­tur ist in vielen Firmen durch das notgedrung­ene Homeoffice gestiegen. Durch den neuen flexiblen Arbeitstre­nd wird nicht nur die Diversifiz­ierung in Unternehme­n vorangetri­eben. Menschen haben die Möglichkei­t, aus ihrer gewohnten Büroumgebu­ng herauszuko­mmen und Länder, Kulturen und Menschen kennenzule­rnen, was ein offeneres Weltbild fördert und zu neuen Ideen und unternehme­rischen

Ansichten führt. Davon können insbesonde­re internatio­nal agierende Unternehme­n profitiere­n. Kann man sagen, dass das digitale Nomadentum zum neuen Innovation­streiber in Unternehme­n wird? Sicherlich lässt sich noch nicht jeder Job von Digitalnom­aden machen, und nicht überall ist das gegenseiti­ge Vertrauen im Team so groß, dass die räumliche Entfernung voneinande­r langfristi­g funktionie­ren würde. Mehr Mobilität und Flexibilit­ät werden aber zunehmend die Arbeitswel­t prägen, und wir können dadurch reflektier­ter und vielleicht auch zufriedene­r werden.

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