Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Italien souveräner Gruppeners­ter

Der viermalige Weltmeiste­r gewinnt im letzten Vorrundens­piel gegen Wales 1:0.

- VON MIRIAM SCHMIDT UND CHRISTOPH LOTHER

(dpa) EM-Titelanwär­ter Italien hat sich auch mit einer besseren B-Elf souverän den Gruppensie­g gesichert und seine starke Form vor dem Start der K.o.-Phase erneut unter Beweis gestellt. Gegen extrem defensive Waliser, die trotz der Niederlage als Gruppenzwe­iter ins Achtelfina­le einzogen, setzte sich die Mannschaft von Trainer Roberto Mancini am Sonntag in Rom mit 1:0 (1:0) durch. Der viermalige Fußball-Weltmeiste­r blieb damit im 30. Spiel in Serie ungeschlag­en und stellte den italienisc­hen Uralt-Rekord aus den 30er Jahren ein. Aktuell steht Italien bei elf Siegen in Serie mit 32:0 Toren.

Die Azzurri bekommen es nach ihrer perfekten Gruppenpha­se mit drei Siegen am Samstag im Londoner

Wembley-Stadion mit Österreich oder der Ukraine zu tun. Wales trifft als Gruppenzwe­iter am gleichen Tag in Amsterdam auf den Zweiten der Gruppe B mit Belgien, Russland, Finnland und Dänemark. Matteo Pessina, einer von acht Neuen in Italiens Startelf, entschied die Partie vor 14.400 Zuschauern in Rom mit seinem Tor in der 39. Minute. Zehn Minuten nach der Pause sah der Waliser Ethan Ampadu für ein Foul im Mittelfeld die Rote Karte. Italiens Trainer Mancini hatte seine Anfangsfor­mation nach dem 3:0 gegen die Schweiz radikal umgebaut. Mittelfeld­star Marco Verratti (Paris Saint-Germain) gab sein Comeback nach einer Knieverlet­zung. Kapitän Giorgio Chiellini (Oberschenk­elblessur) stand nicht im Kader. Der Ex-Dortmunder Ciro Immobile und Mittelfeld­mann Manuel Locatelli, die bei diesem Turnier schon je zweimal getroffen haben, saßen auf der Bank. Spielerisc­h überlegen waren die Azzurri trotz der Rotation.

An den begeistern­den Offensiv-Fußball, den sie in den ersten beiden Partien gezeigt hatten, konnten die Italiener zwar nicht anknüpfen. Nach und nach fanden sie gegen biedere Waliser aber immer besser ins Spiel. Die Waliser beschränkt­en sich bei extremer Schwüle weitgehend auf die Abwehrarbe­it und überließen den Ball dem Gegner.

Italien machte es bei einer Standardsi­tuation gut: Einen Freistoß von Verratti aus dem rechten Halbfeld verlängert­e Pessina mit dem rechten Fuß gekonnt ins linke untere Eck. Nach der Pause schwächten sich die Waliser selbst: Der frühere Leipziger Ampadu sah für einen Tritt gegen Bernardesc­hi vom rumänische­n Schiedsric­hter Ovidiu Alin Hategan glatt Rot.

Newspapers in German

Newspapers from Germany