Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
ZEUGNISSE Abiturfeiern in zwei Solinger Gesamtschulen.
Schüler und Schülerinnen der Alexander-Coppel-Gesamtschule und der Geschwister-Scholl-Gesamtschule erhielten ihre Zeugnisse.
SOLINGEN Auf den diesjährigen AbiturJahrgang schien Schulleiter Andreas Tempel besonders stolz zu sein. Die 68 Schülerinnen und Schüler der Alexander-Coppel-Gesamtschule hatten einen Gesamt-Notendurchschnitt von 2,5 erreicht und waren damit ein bisschen besser als die Jahrgänge zuvor. Wiebke Steffens mit der Traumnote 1,2 ist in diesem Jahr die Spitzenreiterin – zwölf Schülerinnen und Schüler erreichten einen Notendurchschnitt mit einer Eins vor dem Komma.
Diese Ergebnisse waren trotz des durch Corona in besonderer Weise unvergesslichen letzten Schuljahres erzielt worden. „Der Abiturientia im letzten Jahr fehlten drei Wochen, bevor sie zu Hause weiterlernen mussten. Ihr hattet ein ständiges Hin und Her zwischen Home-Schooling, Quarantäne-Wochen, Wechselunterricht und Präsenz in der Schule“, hob Andreas Tempel die dafür nötige Frustrationstoleranz lobend hervor. In einer Feierstunde in der schuleigenen Mensa, zu der jeweils nur zwei Elternteile mitkommen durften, um den Raum nicht zu sehr zu füllen, überreichte Tempel nicht nur die Zeugnismappen, sondern gab ermutigende Worte mit auf den weiteren Lebensweg: „Ich wünsche euch, dass ihr Frauen und Männer seid, die Ahnung vor Meinung stellen und nicht umgekehrt“, sagte er und empfahl ihnen, kritisch zu bleiben, wissen zu wollen und zu hinterfragen.
Launig sorgte Tempel für viel fröhliches Gelächter, das sich bei der Rückschau von Jahrgangssprecherin Iphigenia „Iffi“Tserekpasopoulou noch steigerte. Sie hatte Anekdoten aus den Oberstufen-Jahren dabei, die sie lebhaft mit dem Auditorium teilte. Überaus herzlich und persönlich fiel ihr Dank an die begleitenden und betreuenden Lehrer aus.
Eingestreut in die Feierstunde gab es Musik der Q2-Jahrgangsstufen-Band.
Mehrere Schüler konnten sich über zusätzliche Preise freuen: Katharina Höffken über die Auszeichnung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung für herausragende Leistungen, Estelle Schneider und Wiebke Steffens als Jahrgangsbeste im Fach Chemie über den Abiturientenpreis der Gesellschaft Deutscher Chemiker. Tim Hückelhoven
und Martin Frederik Paus bekamen für sehr gute Leistungen im Fach Physik den Abiturpreis der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Mit den Worten „Ich bin jetzt einfach krass“begann die Rede von Abiturientin Maria Essougrati – einer der Höhepunkte bei der Verleihung der Abiturzeugnisse in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule am Freitag. Maria Essougrati verdeutlichte in ihrer Abschlussrede die extreme Ausdauerfähigkeit ihrer Mitabiturienten. Die beiden Schuljahre während Corona seien gewiss nicht einfach gewesen, aber die Q2 der Geschwister-Scholl-Gesamtschule habe diese mit Bravour gemeistert.
Besonderen Dank widmete die Rednerin auch ihren „Stufeneltern“– die Koordinatoren Ingrid Carmesin und David Miebach berichteten in ihrer Rede von einer schönen Gemeinschaft mit den Abiturientinnen und Abiturienten. Der quasi elterliche Stolz, der bei allem mitschwang, war kaum zu überhören.
Die Verleihung der Abiturzeugnisse in der Geschwister-Scholl-Gesamtschule war nicht nur von extremer Hitze geprägt, sondern auch von viel Wärme, die von Herzen kam. Schulleiterin Elke Mosebach-Garbade hatte alle Gäste begrüßt und die negativen Tests, Impf- oder auch Genesenen-Nachweise kontrolliert. Als alle Gäste wie auch Abiturienten ihren Platz gefunden hatten, begann die Schulleiterin mit ihrer Abschlussrede. Mit „Die Würde des Menschen ist unantastbar“zitierte sie das Grundgesetz und gab ihren Schülerinnen und Schülern mit auf den Weg, das zu tun, wonach ihnen der Sinn steht.
Nach den weiteren emotionalen Reden kam es zum eigentlichen Grund der Festivität: Mit der Ansage von Schulleiterin Mosebach-Garbade – „und jetzt ein letztes Mal alphabetisch aufstellen“– leisteten die ehemaligen Schülerinnen und Schüler nun ein letztes Mal der Anweisung ihrer nun ehemaligen Schulleiterin Folge. Die rund 70 Abiturientinnen und Abiturienten kamen nach und nach – natürlich unter tosendem Applaus – auf die Bühne und holten sich ihr reichlich verdientes Abiturzeugnis ab.
Abschließend zu erwähnen war noch die großartige Arbeit, welche gerade das Abi-Komitee geleistet hatte: Dies plante die gesamte Abschlussfeier unter Corona-Bedingungen innerhalb von zehn Tagen. Um mit den Worten der Schulleiterin Mosebach-Garbade abzuschließen: „Lassen Sie sich feiern.“