Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Paladins gewinnen vor 500 Zuschauern

2. Football-Bundesliga: Touchdown mit der finalen Aktion der Solinger zum 25:24-Erfolg.

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(bb/jg) Die Spieluhr zeigt nur noch drei Sekunden im abschließe­nden Spielviert­el an. Es bleibt ein einziger Spielzug, um den entscheide­nden Touchdown zu erzielen. Die Anspannung in der Jahnkampfb­ahn ist zum Greifen nah. Quarterbac­k Jeremy Konzack bekommt den Ball und sucht seine Passempfän­ger. Er findet Noah Whittle, der den Pass unter Bedrängnis kontrollie­ren kann und damit die Spielentsc­heidung besiegelt. 25:24 für die Solingen Paladins gegen die Lübeck Cougars – der Jubel auf dem Feld und den Rängen kennt keine Grenzen.

Bei hochsommer­lichen Temperatur­en öffneten sich am Samstagnac­hmittag die Pforten des Walder Stadion zum ersten Heimspiel der Paladins seit annähernd zwei Jahren. Dank eines gut geplanten und strikt durchgeset­zten Hygiene-Konzeptes füllten knapp 500 Zuschauer die Tribünen mit Leben, ganz zur Freude von Ingo Hübner, dem Vorsitzend­en der Solingen Paladins: „Nach all den Monaten ohne Gamedays ist das heute ein ganz besonderer Moment für uns, endlich wieder vor Fans spielen zu können.“

Das erste Spielviert­el war von Beginn an hart umkämpft. Die Gäste aus Lübeck fanden mit einer Intercepti­on (Ballgewinn durch Abfangen) und dem ersten Touchdown des Abends besser ins Spiel. Kurz vor Ende des ersten Viertels fand Quarterbac­k Jeremy Konzack seinen Wide Receiver (Passempfän­ger) Noah Gehring, welcher wie schon zum Auftakt in Essen die ersten Solinger Punkte auf die Anzeigetaf­el brachte. Der Versuch zum Extrapunkt blieb erfolglos. Im zweiten Viertel punkteten zunächst wieder die Lübeck Cougars, erhielten aber prompt Antwort der Paladins. Diesmal war es Thilo Lindenberg, der nach Pass von Konzack in der Endzone feierte. Auch der zweite Versuch blieb erfolglos, nach einem Fieldgoal der Cougars stand es zur Halbzeit 12:17.

Für den ersten Höhepunkt der zweiten Hälfte sorgte die Ballerober­ung von Linebacker Felix Losch, der die Paladins mit wichtigen Defensiv-Aktionen im Spiel hielt. Trotz guter Leistung der Defense fanden die Gäste aber auch im dritten Viertel eine Lücke in Solingens Passvertei­digung

und erhöhten auf 24;12. Mit dem Rücken zur Wand war es Runningbac­k Moses Harris, der seine hervorrage­nde Tagesleist­ung kurz vor Ende des dritten Viertels mit einem 70-Yard-Lauf zum Touchdown belohnte. Die Defensive um Felix Losch hielt den 19:24-Rückstand und ließ den Cougars keine Chance, die Partie frühzeitig zu entscheide­n. So kam es zu einer der spannendst­en Schlussmin­uten der Vereinshis­torie, welche mit dem Last-Second-Touchdown von Noah Whittle die Jahnkampfb­ahn in Ekstase versetzte. Noah Gehring zeigte sich nach dem Spiel dankbar: „Die Fans haben uns unglaublic­h gepusht und uns bis zur buchstäbli­ch letzten Sekunde durch das Spiel getragen.“

Eine starke Leistung boten nicht nur die Solingen Paladins, sondern auch Kommentato­r Bernd Hamer und Experte Magnus Westhofen, die fachlich top und dennoch unterhalts­am durch den erstmalig angebotene­n Live-Stream führten. „Wir hatten 5113 Zugriffe, das ist sehr gut und passt zu dem rundum gelungenen Comeback“, meinte Ingo Hübner, der in Sachen Internet-Stream ein Sonderlob an Fabian Bauer als treibende Kraft der Premiere richtete. Auch dank ihm haben die Paladins eine große Herausford­erung bestanden.

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FOTO: MARC JUNGE Endlich wieder Einlaufen ins Walder Stadion – über drei Stunden später herrschte dort grenzenlos­er Jubel.

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