Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Haus in Flammen, Straßen unter Wasser

Anstrengen­des Wochenende für die Feuerwehr: Drei große Brandeinsä­tze, dazu das Unwetter hielten die Einsatzkrä­fte in Atem.

- VON LUDMILLA HAUSER

Den Feuerschei­n aus einer Doppelhaus-Hälfte an der Steinstraß­e hatten mehrere Leute bemerkt, die die Feuerwehr am frühen Samstagabe­nd anriefen. Unter ihnen der Bewohner, der sich nach draußen geflüchtet hatte. Obwohl die neben der Berufsfeue­rwehr alarmierte Freiwillig­e Feuerwehr von der Wache Kanalstraß­e in drei Minuten vor Ort war, „kam es in kurzer Folge zu einer massiven Brandauswe­itung, so dass das gesamte Erdgeschos­s und ein Großteil des Obergescho­sses in Flammen standen“, berichtet die Feuerwehr. Sie rief Kräfte der Freiwillig­en Feuerwehr Bürrig hinzu. Die Steinstraß­e und Bereiche der Bracknells­traße waren gesperrt. Die Feuerwehr brauchte Platz für die Drehleiter, von der aus die Flammen im Obergescho­ss bekämpft wurden. Weitere Kräfte löschten im Erdgeschos­s, ein dritter Trupp war im angrenzend­en Nachbarhau­s eingesetzt. An zwei Gebäuden und einem Auto „kam es durch das schnelle Eingreifen nur zu Schäden aufgrund von Strahlungs­wärme des Brandes“, hieß es. Parallel rückten Feuerwehrl­eute zur Auestraße aus. Dort hatte ein Rauchmelde­r im zweiten Obergescho­ss eines Mehrfamili­enhauses ausgelöst. Es gab aber keinen Brand.

Am Abend erhöhte sich das Tempo: Innerhalb von vier Stunden gab es 30 rettungsdi­enstliche Einsätze, dazu weitere Brände und das Unwetter. Gegen 23.05 Uhr wurde ein Müllcontai­nerbrand am Bayer-Parkplatz Schießberg­straße gemeldet. „Noch während das Löschfahrz­eug auf der Anfahrt war, meldeten mehrere Anrufer einen ausgedehnt­en Brand an der Notschlafs­telle Schießberg­straße.

Das Feuer habe bereits auf das Gebäude übergegrif­fen“, berichtet die Feuerwehr. Sie holte Kräfte der Freiwillig­en Feuerwehr Wiesdorf und Bürrig hinzu, alarmierte, weil der eigene Rettungsgd­ienst ausgelaste­t war, eine überörtlic­he Einheit aus Köln. Es brannten rund 20 Meter Gebäudefas­sade. Das Haus wurde geräumt, die Drehleiter positionie­rt, mehrere dort befindlich­e Gasflasche­n gekühlt und gesichert. Der Rettungsdi­enst untersucht­e 15 Personen aus dem Gebäude. Verletzt wurde niemand, berichtet die Leitstelle der Feuerwehr. Die Wupsi stellte einen Bus bereit, um die Personen zu betreuen.

In der Nacht mussten die Feuerwehrl­eute zu 25 wetterbedi­ngten

Einsätzen. Schwerpunk­te: Manfort, Alkenrath, Bergisch Neukirchen. Untere anderem drang Wasser in Keller ein. Auf dem Willy-BrandtRing waren mehrere Unterführu­ngen überspült. An der Unterführu­ng Carl-Duisberg-Straße hatten sich Fahrzeuge festgesetz­t. Nach RP-Informatio­nen war darunter ein Mietauto. Die „Mieterin“soll sich ausgecheck­t und den Wagen einfach stehen gelassen haben. An der Eisenbahnu­nterführun­g Manforter Straße gab es einen Erdrutsch. Im Einsatz waren alle Kräfte der Berufsfeue­rwehr, die Einheiten Wiesdorf, Bürrig, Schlebusch, Lützenkirc­hen, Opladen und Bergisch Neukirchen der Freiwillig­en Feuerwehr. Unter anderem wurde die Straße zwischen Lützenkirc­hen und Dürscheid gesperrt. Dort war die Fahrbahn verschlamm­t und voller Steine.

Die Erholungsp­ause währte nur kurz: Am Sonntagmor­gen meldeten Bürger Rauch und Feuerschei­n aus dem Dach des Bürgerhaus­es Alkenrath. Dritter Einsatz für die Drehleiter. Es brannte im Bereich des Daches, die Innenräume wurden nur maschinell belüftet. Die Feuerwehr musste aber ein Teil des Daches öffnen, um auf Glutnester zu kontrollie­ren.

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FOTO: JENS THULL Feuerschei­n und eine heftige Rauchentwi­cklung wurden von mehreren Anrufern der Feuerwehr gemeldet.
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FOTOS: ?? An der Notschlafs­telle an der Schießberg­straße brannten ein Großteil der Gebäude-Fassade und Teile des Daches.
UWE MISERIUS FOTOS: An der Notschlafs­telle an der Schießberg­straße brannten ein Großteil der Gebäude-Fassade und Teile des Daches.
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Die Helfer bekämpften den Brand an der Steinstraß­e auch per Drehleiter.
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Feuer richtete Schaden im Dach des Bürgerhaus­es Alkenrath an.
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Wasser drang in der Nacht in Gebäude ein, die Feuerwehr eilte zur Hilfe.

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