Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Haus in Flammen, Straßen unter Wasser
Anstrengendes Wochenende für die Feuerwehr: Drei große Brandeinsätze, dazu das Unwetter hielten die Einsatzkräfte in Atem.
Den Feuerschein aus einer Doppelhaus-Hälfte an der Steinstraße hatten mehrere Leute bemerkt, die die Feuerwehr am frühen Samstagabend anriefen. Unter ihnen der Bewohner, der sich nach draußen geflüchtet hatte. Obwohl die neben der Berufsfeuerwehr alarmierte Freiwillige Feuerwehr von der Wache Kanalstraße in drei Minuten vor Ort war, „kam es in kurzer Folge zu einer massiven Brandausweitung, so dass das gesamte Erdgeschoss und ein Großteil des Obergeschosses in Flammen standen“, berichtet die Feuerwehr. Sie rief Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Bürrig hinzu. Die Steinstraße und Bereiche der Bracknellstraße waren gesperrt. Die Feuerwehr brauchte Platz für die Drehleiter, von der aus die Flammen im Obergeschoss bekämpft wurden. Weitere Kräfte löschten im Erdgeschoss, ein dritter Trupp war im angrenzenden Nachbarhaus eingesetzt. An zwei Gebäuden und einem Auto „kam es durch das schnelle Eingreifen nur zu Schäden aufgrund von Strahlungswärme des Brandes“, hieß es. Parallel rückten Feuerwehrleute zur Auestraße aus. Dort hatte ein Rauchmelder im zweiten Obergeschoss eines Mehrfamilienhauses ausgelöst. Es gab aber keinen Brand.
Am Abend erhöhte sich das Tempo: Innerhalb von vier Stunden gab es 30 rettungsdienstliche Einsätze, dazu weitere Brände und das Unwetter. Gegen 23.05 Uhr wurde ein Müllcontainerbrand am Bayer-Parkplatz Schießbergstraße gemeldet. „Noch während das Löschfahrzeug auf der Anfahrt war, meldeten mehrere Anrufer einen ausgedehnten Brand an der Notschlafstelle Schießbergstraße.
Das Feuer habe bereits auf das Gebäude übergegriffen“, berichtet die Feuerwehr. Sie holte Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr Wiesdorf und Bürrig hinzu, alarmierte, weil der eigene Rettungsgdienst ausgelastet war, eine überörtliche Einheit aus Köln. Es brannten rund 20 Meter Gebäudefassade. Das Haus wurde geräumt, die Drehleiter positioniert, mehrere dort befindliche Gasflaschen gekühlt und gesichert. Der Rettungsdienst untersuchte 15 Personen aus dem Gebäude. Verletzt wurde niemand, berichtet die Leitstelle der Feuerwehr. Die Wupsi stellte einen Bus bereit, um die Personen zu betreuen.
In der Nacht mussten die Feuerwehrleute zu 25 wetterbedingten
Einsätzen. Schwerpunkte: Manfort, Alkenrath, Bergisch Neukirchen. Untere anderem drang Wasser in Keller ein. Auf dem Willy-BrandtRing waren mehrere Unterführungen überspült. An der Unterführung Carl-Duisberg-Straße hatten sich Fahrzeuge festgesetzt. Nach RP-Informationen war darunter ein Mietauto. Die „Mieterin“soll sich ausgecheckt und den Wagen einfach stehen gelassen haben. An der Eisenbahnunterführung Manforter Straße gab es einen Erdrutsch. Im Einsatz waren alle Kräfte der Berufsfeuerwehr, die Einheiten Wiesdorf, Bürrig, Schlebusch, Lützenkirchen, Opladen und Bergisch Neukirchen der Freiwilligen Feuerwehr. Unter anderem wurde die Straße zwischen Lützenkirchen und Dürscheid gesperrt. Dort war die Fahrbahn verschlammt und voller Steine.
Die Erholungspause währte nur kurz: Am Sonntagmorgen meldeten Bürger Rauch und Feuerschein aus dem Dach des Bürgerhauses Alkenrath. Dritter Einsatz für die Drehleiter. Es brannte im Bereich des Daches, die Innenräume wurden nur maschinell belüftet. Die Feuerwehr musste aber ein Teil des Daches öffnen, um auf Glutnester zu kontrollieren.