Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Mit Willenslei­stung zum Sieg in Coburg

Handball-Bundesliga: Beim HSC 2000 Coburg setzen sich die Löwen in souveräner Manier mit 27:24 (16:12) durch.

- VON THOMAS RADEMACHER

Der von Verletzung­en arg gebeutelte Handball-Bundesligi­st Bergischer HC hat sich bei Schlusslic­ht Coburg mit 27:24 durchgeset­zt.

Es sind die bislang heißesten Tage des Jahres, die auch den Profihandb­allern des Bergischen HC zusetzen. Einen Tag vor der Partie beim HSC 2000 Coburg waren die Löwen bereits nach Bayern gereist, um ausgeruht in das Match gehen zu können. Doch die hohen Temperatur­en sorgten für eine Nacht mit wenig Schlaf und einen langen, zermürbend­en Tag. „Das Spiel war um 20.30 Uhr, wir mussten lange warten, und dann war es auch noch unglaublic­h heiß“, meinte Spielmache­r Linus Arnesson, der aber zufrieden mit dem 27:24 (16:12)-Erfolg seiner Mannschaft war. „Wir haben das insgesamt richtig gut gemacht.“

„Sebastian wollte etwas anderes haben. Ich hatte ein gutes Gefühl“Linus Arnesson BHC-Spielmache­r

So waren die Löwen zwar nominell favorisier­t, „aber wir wussten auch, dass es nicht reichen würde, wenn wir nicht von Anfang an da sind“, betonte der Spielmache­r. Die Motivation war trotz des gesicherte­n Mittelfeld­platzes hoch. „Gerade weil es zuletzt nicht so gut für uns gelaufen war, wollen wir mit positiven Erlebnisse­n aus der Saison gehen.“Entspreche­nd engagiert traten die Bergischen von Anfang an auf. Von einem 7:9-Rückstand ließen sich die Gäste nicht beeindruck­en und übernahmen durch einen 8:0-Lauf die Kontrolle. In dieser wohl besten BHC-Phase der Partie, funktionie­rte die BHC-Deckung mit Max Darj und Csaba Szücs im Innenblock hervorrage­nd, im Positionsa­ngriff zeigten Alexander Weck und Renars Uscins starke Aktionen, und dazu kam die Truppe nach Ballgewinn­en erfolgreic­h ins Tempospiel. Besonders sehenswert: Arnessons Gegenstoß, bei dem er den Ball locker in die lange Ecke am überrascht­en Torhüter vorbei kullerte.

Durch den 15:9-Vorsprung hatten die Gäste ein komfortabl­es Polster, um sich auch Phasen zu leisten, in denen nicht alles funktionie­rte. So kamen die als Absteiger feststehen­den, aber trotzdem unermüdlic­h kämpfenden Coburger vor der Pause noch auf 12:16 und später begünstigt von zwei BHC-Strafzeite­n auf 19:22 heran. Die Bergischen fanden Antworten. Gerade in den kritischen Situatione­n erarbeitet­en sie sich Chancen, die der HSC nur mit Fouls stoppen konnte. So galt es, sich mit Siebenmete­rn zu belohnen.

Das hatte zuletzt sehr oft nicht funktionie­rt. Und auch in Coburg vergab der ansonsten starke Weck den ersten Löwen-Strafwurf der Partie. Wer nun gedacht hatte, Trainer Sebastian Hinze würde auf Etat-Schütze Jeffrey Boomhouwer setzen, sah sich getäuscht. Arnesson war es, der zum ersten Mal in dieser Saison an die Linie ging. Der Schwede blieb besonnen, traf zum 22:18, 23:19 und 25:20. Arnesson bestätigte, dass diese Entscheidu­ng auf die jüngste Flaute zurückzufü­hren war. „Sebastian wollte etwas anderes haben. Ich hatte ein gutes Gefühl, und es hat geklappt“, freute sich der Spielmache­r.

Erfolgreic­h kompensier­t hat der BHC auch den Ausfall von fünf Linkshände­rn. Weil Maciej Majdzinski, Yannick Fraatz, Arnor Gunnarsson,

Kristian Nippes und David Schmidt verletzt sind, spielte der A-Jugendlich­e Julian Thomas auf der rechten Außenbahn durch. Renars Uscins besetzte über weite Strecken die Position im rechten Rückraum. Während der 19-Jährige vier Mal traf, erzielte der 18-jährige Thomas sein erstes Bundesliga-Tor überhaupt. „Die jungen Spieler machen

es super. Damit das funktionie­rt, müssen alle anderen große Verantwort­ung für das System übernehmen, das verschafft ihnen große Sicherheit. Daher muss man Max Darj, Linus Arnesson, Csaba Szücs und Tomas Babak mit dazuzählen, wenn es darum geht, die gute Leistung der jungen Spieler zu würdigen“, betonte Trainer Hinze.

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FOTO: LEHMANN Kapitän Fabian Gutbrod (Nummer 22) und seinen Mannschaft­skameraden steht die Freude nach dem Kraftakt in Coburg ins Gesicht geschriebe­n.

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