Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Keine Spur von Mädchen im Rhein

Die Polizei patrouilli­ert auf dem Fluss, Behörden in den Niederland­en sind alarmiert.

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Von zwei im Rhein bei Duisburg vermissten, 13 und 14 Jahre alten Mädchen hat auch bis Sonntagabe­nd jede Spur gefehlt. Die Jugendlich­en hatten am Mittwoch mit einer 17 Jahre alten Freundin im Rhein gebadet und waren plötzlich unter Wasser gezogen worden. Die 17-Jährige wurde kurz darauf geborgen und starb. Ein Sprecher der Polizei Duisburg sagte am Sonntag, es gebe weiter keine Hinweise auf die Mädchen – sie waren noch nicht gefunden, als diese Zeitung produziert wurde.

Eine großangele­gte Suche nach ihnen mit Tauchern und Hubschraub­ern war am Donnerstag eingestell­t worden. Die Wasserschu­tzpolizei patrouilli­ert aber weiter und sucht die Ufer ab, wie ein Sprecher am Samstag sagte. Dabei hätten die Einsatzkrä­fte ungeachtet des tragischen Badeunglüc­ks auch an den Folgetagen weiterhin viele Schwimmer im Rhein beobachtet.

Etliche Familien hätten auf der Suche nach Erfrischun­g die Sandbuchte­n und Ufer bevölkert und ihre Kinder ins Wasser gelassen, sagte der Sprecher. Es sei erschrecke­nd, wie wenig Wirkung das Schicksal der drei Mädchen offenbar auf die Menschen habe. Viele setzten sich trotz ständiger Warnungen tödlichen Gefahren aus. Dass es sogar in geringer Wassertief­e und nahe der Uferbereic­he oft zu einer starken Sogwirkung komme, ignorierte­n viele.

Die Chance, die vermissten 13und 14-Jährigen lebend zu finden, hatte die Polizei bereits am Donnerstag als äußerst gering eingeschät­zt. Zu mächtig sei die Strömung im Rhein, als dass selbst gute Schwimmer dagegen ankämpfen könnten. Auch die Behörden am Niederrhei­n und in den benachbart­en Niederland­en sind daher alarmiert, falls die Körper dorthin abgetriebe­n wurden und angeschwem­mt werden. Es sei aber auch möglich, dass sie noch nahe der Unglücksst­elle beim Alsumer Steig auftauchte­n.

Derweil kam es am Wochenende zu mehreren Badeunfäll­en in NRW. So zogen Einsatzkrä­fte am Fühlinger See bei Köln am Samstag einen 24-Jährigen aus dem Wasser, der als vermisst gemeldet worden war. Er kam mit dem Rettungshu­bschrauber in die Klinik und schwebte am Samstag in Lebensgefa­hr.

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