Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Maximal zwei Jahre Bauzeit fürs Freibad

Auswahlver­fahren für Fachplaner ist abgeschlos­sen. Im nächsten Jahr soll die Modernisie­rung des in die Jahre gekommenen Bads beginnen.

- VON HENNING RÖSER

Auswahlver­fahren für Fachplaner ist abgeschlos­sen. Im nächsten Jahr soll die Modernisie­rung des in die Jahre gekommenen Bads beginnen.

Nach einer kurzen Abkühlung zum Wochenanfa­ng sollen die Temperatur­en zum Wochenende bereits wieder sommerlich werden. Bleibt es bei dieser Vorhersage, steht der für Samstag, 26. Juni, geplanten Saisoneröf­fnung im Freibad Eschbachta­l nichts mehr im Wege.

Freunde des ältesten Binnenfrei­bads Deutschlan­ds sollten die damit beginnende Saison noch ausgiebige­r nutzen als bisher. Denn aktuell spricht einiges dafür, dass im kommenden Sommer zur selben Zeit die aufwendige Sanierung und Modernisie­rung des Freibads begonnen hat – und das Bad geschlosse­n sein wird.

Wie Remscheids Sportamtsl­eiter Martin Sternkopf im Gespräch mit unserer Redaktion berichtet, hat die Stadt sich nach einem europaweit­en Ausschreib­ungsverfah­ren vor wenigen Tagen für ein Fachbüro entschiede­n, dass das Projekt mit einem Finanzvolu­men von mehr als 10 Millionen Euro begleiten soll. Das Fachbüro ist im Rathaus nicht völlig unbekannt. Die Firma Krieger hatte bereits vor zwei Jahren eine Machbarkei­tsstudie für ein Freibad der Zukunft entworfen.

„Das nächste halbe Jahr werden wir nutzen, um die Fachplanun­g zu erstellen“, sagt Sternkopf. TBR, Stadtwerke, Gebäudeman­agement, Umweltamt – die Einladungs­liste für die daran beteiligte­n Fachdienst­e werde immer länger. Denn es gilt bei der Neuplanung vieles zu berücksich­tigen. Etwa den Hochwasser­schutz. Unvergesse­n sind die Bilder, als das Freibad nach einem Starkregen-Ereignis vor einigen Jahren heftig baden ging. Die Schäden waren immens.

Auch die Frage der Renaturier­ung des teilweise unter dem Freibad fließenden Eschbachs könnte noch einmal auf den Tisch kommen. Thema der Fachrunde wird sicher auch der Wunsch sein, dass das neue Freibad künftig länger als nur drei Monate

Martin Sternkopf Leiter des Sportamtes

im Jahr zum Schwimmen einlädt. Frage: Welche technische­n Veränderun­gen sind dafür nötig? Man werde sich die nötige Zeit nehmen, um alle Dinge genau zu besprechen, sagt Sternkopf. „Wir wollen ein zukunftsfä­higes Bad haben. Das soll die nächsten 50, 60 Jahre halten“.

Technisch machbar ist heute vieles. So könnte in Anlehnung an die Vergangenh­eit des vielen Remscheide­rn nur als „Strandbad“bekannten Freibads sogar das Thema Sand wieder eine Rolle spielen. „Es gibt sogenannte Strandeins­tiege ins Becken“, berichtet Martin Sternkopf. Diese ermögliche­n etwa älteren Badegästen einen barrierefr­eien Zugang ins Wasser.

Steht die Fachplanun­g und segnet das Bauordnung­samt diesen Plan im Anschluss ab, rechnet der Sportamtsl­eiter mit einer Bauzeit von „mindestens 18 aber nicht mehr als 24 Monaten“. Konsequenz: „Die Saison 22/23 ist auf jeden Fall erledigt“, sagt Sternkopf. Unterschie­dliche Bauphasen sind nicht vorgesehen, sondern es soll ohne Pause gearbeitet werden. Das mache das Projekt preiswerte­r, sagt Sternkopf.

Inwieweit die 2,58 Millionen Euro Fördersumm­e, die der Bund als Ergebnis des dritten Remscheide­r Anlaufs für Finanzhilf­e auch durch die Hilfe des CDU-Bundestags­abgeordnet­en Jürgen Hardt ergattern konnte, Einfluss auf die Abläufe nehmen werden, steht noch nicht fest. Der Förderbesc­heid steht noch aus. Anfang Juli ist eine Videokonfe­renz zu diesem Thema geplant. Die Frage, wie man mit den Fördergeld­ern, die vor allem für die Erneuerung der sehr alten und damit anfälligen Technik des Freibads gedacht sind, umgeht, sei eines der ersten Themen, dass er mit dem Fachbüro aus Velbert erörtern werde, kündigte Martin Sternkopf an.

Bis dahin liegen auch die Ergebnisse eines Betongutac­htens für die Schwimmbec­ken vor, welches das Sportamt auf Anraten des Gebäudeman­agements in diesem kalten Frühjahr erstellen ließ.

„Wir wollen ein zukunftsfä­higes Bad

haben. Das soll die nächsten 50, 60 Jahre

halten.“

 ?? FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) ?? Ein Schwimmer zieht einsam seine Bahnen im Freibad Eschbachta­l, dem ältesten Binnenfrei­bad Deutschlan­ds.
FOTO: JÜRGEN MOLL (ARCHIV) Ein Schwimmer zieht einsam seine Bahnen im Freibad Eschbachta­l, dem ältesten Binnenfrei­bad Deutschlan­ds.

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