Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
Letztes Heimspiel in dieser Saison
Handball-Bundesliga: Am Mittwoch empfängt der Bergische HC den TVB Stuttgart in der Klingenhalle.
Am morgigen Mittwoch empfängt Handball-Bundesligist Bergischer HC den TVB Stuttgart in der Solinger Klingenhalle.
800 Zuschauer dürfen am Mittwochabend ab 19 Uhr in der Klingenhalle dabei sein, wenn der Bergische HC den TVB Stuttgart empfängt. „Es ist schön für die Fans und die Mannschaft – ein toller Abschluss “, sagt Trainer Sebastian Hinze anlässlich des letzten Heimspiels der Bundesliga-Saison
2020/21, die trotz aller Unwägbarkeiten am Sonntag wohl regulär zu Ende gehen wird. Am finalen Spieltag ist der BHC um 15.30 Uhr bei den Füchsen Berlin zu Gast. Sollte es nicht noch zu einer überraschenden Quarantäne kommen, werden alle Mannschaften 38 Partien absolviert haben. Ein Deutscher Meister wird gekürt, der vierte Absteiger neben Coburg, Essen und Nordhorn wird feststehen.
Der Bergische HC hat mit alledem nichts zu tun. Die Löwen stehen auf dem elften Rang mit drei Punkten Rückstand auf den Zehnten und einem Zähler Vorsprung auf den ersten Verfolger. Dass die Motivation in den letzten beiden Partien schwinden könnte, ist unwahrscheinlich. „Es fällt vielleicht ein bisschen schwerer, sich aufzuraffen“, gesteht Spielmacher Linus Arnesson mit Blick auf die anstrengenden vergangenen Wochen. „Aber wir hatten nicht den besten Monat, so dass wir die Saison mit einem positiven Gefühl beenden wollen.“Vor Zuschauern mache es zudem noch einmal besonders Spaß, betont der Schwede.
Gegen den TVB Stuttgart wird sich die Situation im Vergleich zum jüngsten 27:24-Erfolg in Coburg kaum ändern. Fünf Linkshänder fallen weiterhin aus, bei Lukas Stutzke, der sich eine Handverletzung zugezogen hat, besteht eine kleine Chance auf einen Einsatz. „Mit der Leistung, die wir sie in Coburg gezeigt haben, rechne ich mir auch für Stuttgart etwas aus“, sagt Coach Hinze, der vor allem die Systemtreue seiner Mannschaft lobte. „Dadurch hatten es die jungen Spieler leichter.“Damit meint der 42-Jährige vor allem Alexander Weck, Renars Uscins sowie Julian Thomas. „Sie haben es richtig gut gemacht.“Einzig in den letzten vier Minuten bemängelte der Trainer den Fokus seines Teams. „Davor war es überragend, aber die Schlussphase hat mir nicht gepasst.“In dieser waren die Gastgeber von 20:27 auf 24:27 herangekommen.
Gegen Stuttgart wünschen sich Trainer und Spielmacher eine Anknüpfung an die 56 starken Minuten. „Wenn wir da sind, können wir jede Mannschaft schlagen“, ist Arnesson überzeugt. Beim TVB war es in der Rückrunde nicht mehr optimal gelaufen, so dass er kurzfristig sogar noch in den Abstiegskampf geraten war. Die Schwaben hielten bei der HSG Nordhorn-Lingen dem Druck mit einer starken ersten Hälfte (17:11) eindrucksvoll stand und verabschiedeten sich nach dem 29:26 genauso schnell wieder aus der Gefahrenzone, wie sie angekommen waren.
„Das war wirklich eine gute Vorstellung“, meint Hinze, der vom Stuttgarter System überzeugt ist. Nach einem Hoch und einem Tief „sind sie inzwischen wieder stabiler“. Bemerkenswert sei vor allem das unbequeme Abwehrsystem, das der TVB an den Tag legt. „Manchmal ist es fast eine 3:3-Abwehr.“Gegen diese kann es zwar häufiger gelingen, zu freien Abschlüssen zu kommen, doch zwischen den Pfosten steht mit Johannes Bitter der Torwart-Routinier überhaupt. „Und sie haben in Primoz Prost noch einen guten dahinter“, weiß der Coach.
Offensiv überzeugt der Gegner durch die Rückraum-Linkshänder Viggo Kristjansson und Jerome Müller, die beide große Torgefahr ausstrahlen. Gleiches gilt für Adam Lönn und Dominik Weiß auf der anderen Seite. Nicht einsatzbereit ist lediglich Spielmacher Rudolf Faluvegi, so dass Max Häfner oft im Fokus steht. Hinze: „Wenn er nicht auf der Platte ist, lösen sie es gerne auch mit einem Linkshänder in der Mitte.“Das sind Optionen, die der BHC derzeit nicht hat. Uscins und Thomas sind die einzigen beiden fitten BHC-Linkshänder. Beide stehen wohl auch am Mittwoch auf der rechten Seite im Blickpunkt.