Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Erst zehn Ämter nutzen Sormas

Die Kommunen führen das Corona-Nachverfol­gungssyste­m nur schleppend ein.

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(maxi) Knapp die Hälfte der Gesundheit­sämter in Nordrhein-Westfalen hat noch nicht die Voraussetz­ungen für das Corona-Meldesyste­m Sormas. Zwar haben nach Angaben von Digitalmin­ister Andreas Pinkwart (FDP) inzwischen alle 53 Gesundheit­sämter die Verträge für Sormas geschlosse­n. Allerdings fehlt in 25 von ihnen die Technik für den Einsatz des Systems. Erst zehn Ämter setzen die Software ein, die vom HelmholtzI­nstitut entwickelt wurde, vier weitere haben Umstellung­stermine für die kommenden Tage und Wochen vereinbart. Mit 14 führe das Helmholtz-Zentrum gerade Terminabsp­rachen durch, so Pinkwart.

„Bei den übrigen 25 Gesundheit­sämtern müssen erst noch die technische­n Voraussetz­ungen geschaffen werden. Da geht es insbesonde­re um die Programmie­rung von Schnittste­llen. Diese Ämter halten an ihren eigenen Lösungen fest“, sagte der Minister. Damit die Umstellung gelinge, müssten die Softwarean­bieter allerdings bereit sein, ihren Quellcode entspreche­nd zur Verfügung zu stellen. „Bis Ende September wollen wir alle Kommunen dafür gewinnen, ihre Ämter für Sormas zu ertüchtige­n.“

Pinkwart zeigte sich zufrieden mit den Ergebnisse­n der sogenannte­n Modellkomm­unen, in denen wichtige Erkenntnis­se erlangt worden seien, wie man auch in der Pandemie verantwort­ungsvolle Öffnungssc­hritte vollziehen könne. „In Soest und Lippstadt haben sich in der Zeit vom 12. bis 16. Mai 15.800 Gäste in der Außengastr­onomie eingecheck­t. In Essen hatten wir mit einem digitalen Lüftungssy­stem 16.000 Besucher in Fitnessstu­dios, in Warendorf gab es 50.000 Gäste in den Schwimmbäd­ern, in Coesfeld wurden fünf Konzerte mit 400 Zuschauern veranstalt­et, in Mönchengla­dbach und Krefeld wurden 40 Theatervor­führungen mit einem digitalen System zur Abstandsko­ntrolle durchgefüh­rt“, bilanziert­e der Minister.

Die Ergebnisse würden nun ausgewerte­t; dann werde man für die Kommunen konkrete Anwendungs­beispiele mit den Links zu den Softwarean­bietern erarbeiten, „damit wir auch in einer vierten Welle Dinge weiter anbieten und auf einen Lockdown verzichten können“.

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