Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid
EM-Debütant Finnland muss als Dritter bangen
(dpa) Titelaspirant Belgien hat seine perfekte Bilanz bei der Fußball-Europameisterschaft gewahrt und ein direktes Weiterkommen von Debütant Finnland verhindert. Der WM-Dritte von Nationaltrainer Roberto Martínez gewann am Montagabend in St. Petersburg das letzte Gruppenspiel mit 2:0 (0:0) und sicherte sich damit in Gruppe B auch den Sieg. Finnland hingegen verbleibt nach einem Sieg und zwei Niederlagen auf Rang drei und muss nun warten, ob es über die vier besten Gruppendritten doch noch reicht. Die Schweiz (vier Punkte) und die Ukraine (besseres Torverhältnis) liegen dort vor den Finnen.
Vor rund 22.000 Zuschauern erzielten ausgerechnet Finnlands starker Keeper Lukas Hradecky (74.) mit einem Eigentor sowie Belgiens Stürmer-Ass Romelo Lukaku (81.) die Treffer für die Belgier, die lange Zeit große Mühe mit dem aufmüpfigen Gegner hatten und denen ein Treffer von Lukaku (65.) nach Videobeweis aberkannt wurde. Für den Mitfavoriten in rot war das Spiel an einem schwülheißen Sommerabend auch abseits der Tabellenkonstellation ein besonderes: Superstar Kevin De Bruyne (nach Gesichtsoperation), Kapitän Eden Hazard (nach Knöchelproblemen) und Dortmunds Axel Witsel (nach Achillessehnenriss) standen allesamt erstmals bei diesem Turnier in der Startelf. Das Ziel: den Ernstfall für die K.o.-Runde proben, die für Belgien am Sonntagabend (21.00 Uhr) in Sevilla beginnt. Die klangvollen Namen versprachen aber größeres Spektakel, als sie zunächst hielten. Stattdessen hallten lautstarke „Suomi“-Rufe, wenn sich mal wieder ein unerschrockener Finne ins direkte Duell warf. Inmitten der weißen Nächte St. Petersburgs entwickelte sich ein spannender Fußballkampf, bei dem auch neutrale Zuschauer mitfieberten: Hier das anrennende Starensemble, dort der wacker um den einen benötigten Punkt kämpfende Außenseiter. Erst als der unglückliche Hradecky einen Abpraller vom Pfosten ins eigene Tor lenkte, war die Vorentscheidung gefallen.