Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Neue Insektenho­tels auf Friedhöfen

-

(bro) Zwei neue Insektenho­tels wurden jüngst vom Verband evangelisc­her Kirchengem­einden – er umfasst Dorp, Lutherkirc­he und Stadtkirch­e – eröffnet: auf dem Friedhof Regerstraß­e und an der Grünbaumst­raße. Pfarrerin Friederike Höroldt als Vorsitzend­e versteht die Aktion als ein Beispiel für ökologisch­e Vielfalt, die nicht nur Menschen, sondern auch Tiere und Pflanzen umfasst: „In der Bibel steht das Wort von Jesus ‚In meines Vaters Haus sind viele Wohnungen‘, und das trifft für die Insektenho­tels mit jeweils neun unterschie­dlichen

Zimmern auch zu.“Der Friedhof diene dabei als Ort der Bewahrung der Schöpfung. Daher wurde an der Regerstraß­e dem Insektenho­tel eine Wildblumen­wiese angegliede­rt, und an der Grünbaumst­raße auf der neuen Gemeinscha­ftsgrabanl­age für Urnen eine Wiese mit vielen bienenfreu­ndlichen Stauden.

Möglich geworden ist die Umsetzung durch die Unterstütz­ung vieler Sponsoren aus der Gemeinde, dem Naturschut­zbund (Nabu) und der Stadt Solingen mit dem Projekt Orte der Veränderun­g.

Gebaut wurden die Hotels durch die Jugendhilf­ewerkstatt Solingen, für die Wildblumen­wiese steuerte Daniela Mittendorf, Grün- und Landschaft­sbau der Technische­n Betriebe, ihr Wissen bei. Sie identifizi­erte auf der Wiese bereits eine Menge von Wildblumen: „Da sind Margeriten, gelber Steinklee, Natternkop­f, Malven und Hornklee.“

Damit sich die Friedhöfe als Orte der Ruhe und Besinnlich­keit in das Bewusstsei­n der Besucher einprägen, ist ein weiterer Ausbau geplant. Die Bewohner der Insektenho­tels –vorwiegend Wildbienen und unterschie­dliche Wespenarte­n – haben die Zimmer mit Bambusröhr­chen, Baumstamma­bschnitten und Lehmfüllun­g bereits angenommen. Friederike Höroldt weist auf die weitere Umgestaltu­ng der Friedhofsf­lächen hin: „Sie sind naturnah und umweltfreu­ndlich, wir handeln so lokal und global verantwort­lich.“

Das ist auch im Sinne der Stadt. Koordinato­rin Ariane Bischoff macht daher Mut: „Wir wollen mehr als die vorhandene­n 25 Orte der Veränderun­g sichtbar machen und die Akteure ermutigen, weiterzuma­chen und noch mehr Flächen umzugestal­ten.“

Newspapers in German

Newspapers from Germany