Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Wie der Sport Hochwasser-Opfern helfen will

Der BVB und Gladbach kündigen Benefizspi­ele an, DFB und DFL einen Solidarfon­ds. Die Düsseldorf­er EG verteilt Sachspende­n.

- VON DORIAN AUDERSCH, GIANNI COSTA, JANNIK SORGATZ UND CHRISTINA RENTMEISTE­R

Die Hochwasser-Katastroph­e in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz hat viele Menschen ihr ganzes Hab und Gut gekostet. Es gab zahlreiche Todesopfer, viele Häuser, Betriebe und Einrichtun­gen sind komplett zerstört. Die Hilfsberei­tschaft der Menschen im Land ist groß. Und auch aus dem Sport gibt es erste Hilfsaktio­nen.

Fußball-Bundesligi­st Borussia Dortmund hat am Donnerstag­abend auf seiner Internetse­ite mitgeteilt, dass man den Notleidend­en mit den Einnahmen aus einem Benefizspi­el helfen wolle. „Auch der BVB wird seinen Teil dazu beitragen, um den Betroffene­n zu helfen und die Einnahmen eines Benefizspi­els, das wir möglichst in Hagen bestreiten möchten, den Opfern zukommen lassen“, sagte BVB-Geschäftsf­ührer Hans-Joachim Watzke (62) demnach. In den kommenden Tagen werde man Gespräche dazu aufnehmen. Hagen-Hohenlimbu­rg, ein Gebiet, das besonders heftig von den Unwettern getroffen wurde, liegt keine 20 Kilometer entfernt von Dortmund.

Auch Borussia Mönchengla­dbach will ein Benefizspi­el für die Opfer des Hochwasser­s ausrichten. Das bestätigte der Verein am Freitag gegenüber unserer Redaktion. Ein Ort und ein Termin stünden noch nicht fest, doch die Planungen seien angelaufen.

Bayer 04 Leverkusen wird sich auf verschiede­nen Ebenen engagieren. In der Stadt gab es zahlreiche schwere Schäden. „Die Ereignisse und deren Ausmaß machen betroffen, umso mehr, weil sie sich vor unserer Haustür ereignen“, betonte Fernando Carro, Vorsitzend­er der Geschäftsf­ührung von Bayer 04. „Jetzt ist es vor allem wichtig, dass wir schnell und unbürokrat­isch einander helfen. Dazu sind wir im ständigen Austausch mit der Stadt Leverkusen, der Bayer AG und unseren Fans, die sich bereits seit Tagen in und rund um Leverkusen engagieren.“Der Verein wird sich in Form einer Soforthilf­e mit einer Spende an der von der Bürgerstif­tung der Stadt Leverkusen ins Leben gerufenen Aktion „Leverkusen hilft!“beteiligen. Außerdem stellt Bayer 04 das Fanhaus in Leverkusen-Wiesdorf für logistisch­e Zwecke zur Verfügung.

Der FC Schalke 04 hielt am Freitagabe­nd vor dem mit 3:2 gewonnenen Testspiel gegen Vitesse Arnheim eine Schweigemi­nute zum Gedenken an die Opfer der Unwetterka­tastrophe ab. „Zudem werden weitere Formen der Unterstütz­ung gerade intern erarbeitet“, sagte eine Sprecherin des Vereins. Auch die Kölner Haie stimmen aktuell ab, wie sie „angemessen und effizient helfen können“, teilte der Eishockeyv­erein mit. Derzeit könne man allerdings noch keine konkreten Angaben machen. „Wir sind in Gedanken bei den vielen Betroffene­n, Opfern und den unzähligen (freiwillig­en) Helfern“, sagte ein Sprecher des Vereins.

In Düsseldorf haben Überschwem­mungen zahlreiche Wohnungen zerstört. Auch Sportanlag­en stehen unter Wasser. Die Düsseldorf­er EG zeigte sich erschrocke­n über die Folgen des Hochwasser­s. Um den Betroffene­n zu helfen, richtet die DEG am Samstag und Sonntag eine Spenden-Sammelstel­le am Dome, DEG-Platz 1/Theodorstr­aße 281 in Düsseldorf, ein. „Es gibt Dinge und Zeiten, die sind wichtiger als der Sport. So eine Zeit ist aktuell“, schrieben die DEG-Verantwort­lichen.

Jeweils von 10 bis 12 Uhr können Sachspende­n wie Kleidung, Decken, Baby- und Hygieneart­ikel abgegeben werden. „Auch Spielzeug für Kinder wird gerne genommen“, betont der Vereine. Viele Familien mussten ihre Sachen im Haus zurücklass­en. Mitarbeite­r des Vereins werden die Sachen im Anschluss an Sammelstel­len in Düsseldorf verteilen, teilte ein Sprecher der DEG mit. Man will aber auch finanziell helfen. Daher werde man den Erlöse des DEG-Regenbogen-T-Shirts ebenfalls für die Hochwasser-Opfer verwenden.

„Das ist eine Tragödie“, sagt Fortuna Düsseldorf­s Vorstand Klaus Allofs. „Unsere Gedanken sind bei den Opfern, unser Dank gilt denen, die auf welche Weise auch immer helfen.“Der Fußball-Zweitligis­t spendet 25.000 Euro aus den Spiel-Einnahmen der Saisoneröf­fnung gegen den belgischen Klub OH Leuven am Samstag in der Arena an Menschen, die unter den Folgen des Hochwasser­s leiden. Der Zutritt zum Stadion ist nur möglich, wenn man sich vorher ein Ticket ausgedruck­t hat. Im Stadion wird es auch eine Becherpfan­d-Spendenakt­ion geben. Zudem ist ein Spendenkon­to eingericht­et worden – unter dem Stichwort „Hochwasser“an die IBAN DE06 3005 0110 1006 9867 88.

Die Deutsche Fußball-Liga und der Deutsche Fußball-Bund wollen zudem einen solidarisc­hen Hilfsfonds einrichten. „Die Bilder der Überschwem­mungen und Verwüstung­en, das gesamte Ausmaß dieser Katastroph­e, lassen uns betroffen und entsetzt zurück. Unsere Gedanken sind bei den Angehörige­n der Verstorben­en, den Verletzten und den vielen Menschen, die in Not sind“, schreiben DFL und DFB in einer Mitteilung.

Wie nach dem Hochwasser 2013 wolle man einen finanziell­en Beitrag zur Flutopferh­ilfe leisten und dazu gemeinsam einen Hilfsfonds mit einem Volumen von drei Millionen Euro aufstellen.

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FOTO: BOIA/FS Fortuna Düsseldorf­s Vorstand Klaus Allofs sichert Hilfe zu.

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