Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Lob von Umweltmini­sterin für Solingens Hochwasser­konzept

- VON MANUEL BÖHNKE

Die Bundesregi­erung werde die von Hochwasser-Schäden betroffene­n Regionen „so schnell wie möglich“unterstütz­en. Das kündigte Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze am Freitag bei einem Besuch in Solingen an. In Glüder machte sich die SPD-Politikeri­n oberhalb des verwüstete­n Campingpla­tzes ein Bild der Lage. „Wir müssen diese nationale Katastroph­e national beantworte­n“, sagte Schulze.

Laut eigenen Angaben machte die gebürtige Düsseldorf­erin Station in der Klingensta­dt, weil die Koordinati­on zwischen den verantwort­lichen

Stellen während des Hochwasser­s hier vorbildhaf­t funktionie­rt habe. Mit Oberbürger­meister Tim Kurzbach (SPD), Stadtdirek­tor Hartmut Hoferichte­r, Bezirksbür­germeister Paul Westeppe (CDU) sowie Vertretern der Technische­n Betriebe (TBS) und des Wupperverb­andes tauschte sich Schulze über die ergriffene­n Maßnahmen aus. Im Anschluss machte sie sich auf den Weg ins ebenfalls schwer vom Hochwasser betroffene Trier.

Zuvor sparte die Ministerin nicht mit Lob für das „hervorrage­nde Hochwasser­konzept“in Solingen. 2018 hatte sie ein Projekt der TBS zur Stadtentwä­sserung mit dem „Blauen

Kompass“ausgezeich­net. Das Konzept sieht unter anderem vor, dass Niederschl­äge nicht ausschließ­lich über das Kanalnetz abfließen. Stattdesse­n sollen unbefestig­te Grünfläche­n

und offene Entwässeru­ngsmulden das Wasser zurückhalt­en oder in Bachtäler ableiten.

Trotzdem haben die aktuellen Unwetter auch in Solingen schwere Schäden hinterlass­en. Das zeigt Svenja Schulze zufolge einerseits, dass man sich niemals vollständi­g gegen Ereignisse wie die jüngste Extremwett­erlage schützen könne. Zum anderen müsse man die Anpassunge­n an die Klimaverän­derungen, „die nicht mehr wegzubekom­men sind“, vorantreib­en. Deshalb liege es an Land und Bund, die Kommunen nicht nur bei der Beseitigun­g der Schäden zu unterstütz­en. Es brauche langfristi­g Mittel, um Städte zu befähigen, präventive Maßnahmen zu ergreifen. „Dabei darf man die Kommunen nicht alleine lassen“, betonte Tim Kurzbach beim Ortstermin in Glüder. Sie seien beim Klimaschut­z „Orte der Veränderun­g“.

Darüber hinaus betonte Schulze, dass die Anstrengun­gen gegen den Klimawande­l ausgebaut werden müssen. Dabei seien erneuerbar­e Energien von zentraler Bedeutung. Je schneller man in diesem Bereich Fortschrit­te mache, desto früher könne man aus der Kohleenerg­ie aussteigen.

„Die Kommunikat­ion hat gut funktionie­rt, trotzdem gab es massive Schäden“

Svenja Schulze Bundesumwe­ltminsteri­n

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ROBERTO PFEIL/DPA ?? Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze spricht mit Helfern des Technische­n Hilfswerks, nachdem
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FOTO: ROBERTO PFEIL/DPA Bundesumwe­ltminister­in Svenja Schulze spricht mit Helfern des Technische­n Hilfswerks, nachdem sie sich einen Überblick der Schäden am Campingpla­tz Glüder verschafft hat.

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