Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Geringe Nachfrage – Stadt rechnet mit Schließung von Teststelle­n

Bislang hat noch keine der 21 Corona-Teststelle­n im Stadtgebie­t geschlosse­n, manche pausieren allerdings. Die Nachfrage ist extrem zurückgega­ngen.

- VON VALERIA SCHULTE-NIERMANN UND LEON HOHMANN

Noch hat sich keines der 21 Remscheide­r Corona-Testzentre­n bei der Stadt abgemeldet. Doch angesichts steigender Impfzahlen und weniger Aktivitäte­n, für die ein negatives Ergebnis eines Bürgertest­s vorgelegt werden muss, dürfte sich die Situation bald ändern. Schon jetzt reagieren erste Betreiber auf die veränderte Situation – auch weil es vom Bund weniger Geld pro Test gibt.

48.839 vollständi­ge Corona-Impfungen meldete die Kassenärzt­liche Vereinigun­g Nordrhein (KVNO) am Freitag für Remscheid. Noch am Montag waren es gut 2000 weniger. Angesichts dieser Lage nimmt Stadtsprec­herin Viola Juric an, dass „viele Teststelle­n vom Netz gehen“werden. Besucher sollten sich auf den

Webseiten der Anbieter informiere­n und die Öffnungsze­iten checken, rät sie. Aufgeführt sind die aktuellen Testorte unter anderem auf der Internetse­ite der Stadt (remscheid.de).

Zwischen 1000 und 3000 Remscheide­r lassen sich derzeit im Schnitt pro Tag mindestens einmal per Antigen-Abstrich auf eine Infektion mit dem Coronaviru­s testen. In der zweiten Juli-Woche ließen sich 485 Menschen weniger testen, als in der Woche zuvor (17.917).

Zu den 21 Corona-Testzentre­n gehört auch noch das Mobile Testcenter BS Neo am Obi in der Industries­traße. Allerdings pausiert gerade der Betrieb. Aktuell lohne sich eine Öffnung nicht, sagt Leiterin Bärbel Schüller. Zu wenige Remscheide­r würden die Teststelle besuchen – das könnte aber auch am Umbau des Baumarktes liegen, wenngleich sie generell einen rückläufig­en Testbedarf

sieht. Für die Testcenter in Lennep am Rewe und in Hasten am Netto, die zum gleichen Anbieter

gehören, sieht Bärbel Schüller momentan keine Notwendigk­eit zur Schließung.

Auch Iman Ansari, Betreiber des Testzentru­ms West, bemerkt einen Rückgang an Besuchern. „In dieser Woche ist die Zahl um die Hälfte zurückgega­ngen“, berichtet er. In den Ferien würden sich auch deutlich weniger Kinder testen lassen. So komme es auch mal vor, dass zwei Stunden nichts zu tun ist. Am Wochenende sei in seinem Zentrum jedoch sehr viel los gewesen – ebenso, als zu Monatsbegi­nn viele Reisende gekommen seien.

Ursprüngli­ch erhielten die Betreiber 12 Euro pro Abstrich und 6 Euro Materialko­sten. Das wurde mittlerwei­le jedoch gesenkt. Zudem ist geplant, dass der Bund gar kein Geld mehr für Bürgertest­s gibt, wenn die Abstrichst­ellen das Ergebnis nicht über die Corona-Warn-App des Bundes übermittel­n können. Iman Ansari: „Es wird mehr Qualität gefordert, aber weniger gezahlt.“Er müsse zwar keine Mitarbeite­r entlassen, jedoch habe er den Stundenloh­n von 12 auf 10 Euro gesenkt. Öffnungsze­iten werde er im Testzentru­m West erst einmal aber nicht reduzieren.

Ihre Öffnungsze­iten sogar ausgeweite­t hat die Teststelle in Lüttringha­usen. Bis 20 Uhr werden nun Abstriche genommen. Besonders für Berufstäti­ge seien diese Zeiten attraktiv. Außerdem lassen sich viele Clubgänger und Urlauber testen. Am meisten sei dort freitags bis sonntags los, heißt es vom Betreiber der Teststelle.

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FOTO: KEUSCH Es hat sich zwar noch keines der 21 Testzentre­n abgemeldet, doch Warteschla­ngen wie hier vor dem Walk-in auf der Allee gibt es kaum noch.

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