Solinger Bergische Morgenpost/Remscheid

Ein Projekt mit den Großeltern

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(vsn) Hämmern, sägen, schrauben, malen: All das durften vier Kinder im Hastener Werkzeugmu­seum unter Anleitung ihrer Großeltern und Leiter Markus Heip. Bei der „Opa, Oma, Enkel-Show“bauten sie in dieser Woche Fledermaus­häuser. „Enkel und Großeltern haben eine ganz besondere Beziehung. Das ist eine entspannte­re Kombinatio­n als mit den Eltern“, sagte Museumspäd­agoge Markus Heip. Jedes Jahr veranstalt­et das Werkzeugmu­seum ein Ferienwork­shop, bei dem die Eltern bewusst ausgeschlo­ssen werden.

Sechs Stunden lang sollten Großeltern und ihre Enkel Zeit miteinande­r verbringen. Im Vordergrun­d stand die Arbeit der Kinder. Am Ende haben sie ein Fledermaus­haus erschaffen – mit der Hilfe ihrer Opas oder Omas. „Der Workshop bringt mich und meinen Enkel noch näher, obwohl wir eh schon viel zusammen machen“, sagte Wolfgang Kenntemich (67), der mit seinem Enkel Luka (12) teilnahm.

Doch warum ein Fledermaus­haus? Markus Heip ist es wichtig, dass sich die Kinder mit Natur und Umwelt beschäftig­en. Zu Hause sah er Fledermäus­e umherflieg­en und kam auf die Idee, ihnen neue Schlafplät­ze zu schaffen. Bei der Auswahl des richtigen Orts gibt es dabei einiges zu beachten. Der Kasten muss dicht sein, über drei Meter hoch an einem ruhigen Ort hängen und darf Wetter nicht zu sehr ausgesetzt sein. „Fledermäus­e wollen kein Häuschen, in dem es zieht“, erklärte Markus Heip. Darüber informiert­e er am ersten Tag die Teilnehmer.

Danach ging es los mit Sägen und Nageln. Bausatz und Bauanleitu­ng lagen zwar bereit, handwerkli­ches Geschick war dennoch gefragt. Lya hat das sehr gut gefallen. „Auch wenn wir beim Sägen ein paar Probleme hatten“, sagte die Zehnjährig­e. Ihr Opa Helmut Haussels (73) fand das Konzept des Workshops sehr gut: „Die Kinder müssen alles selber machen, wir geben nur Hilfestell­ung. Ich finde diese Erfahrung für die Kinder sehr wichtig.“

Beim Bemalen der Vorderseit­e am zweiten Tag konnten die Kinder dann ihrer Kreativitä­t freien Lauf lassen. Der elfjährige Batman-Fan Luis zeichnete mit Bleistift das Logo seines Idols auf seine Holzplatte und die seines siebenjähr­igen Bruders Bruno. „Das macht Spaß“, sagte er. Auch Oma Brigitt Wagner (64) war begeistert von dem Konzept und der Idee, ein Fledermaus­haus zu bauen. „Mit dem Kasten haben wir die Hoffnung, dass die Fledermäus­e auch bei uns heimisch werden“, sagte die Rentnerin.

Am Ende des Workshops sollen alle Häuser fertig werden. „Es ist wichtig, Kindern das Ziel zu zeigen“, sagte Markus Heip. Bisher habe das aber immer geklappt. Dann müssen die Teilnehmer nur noch eine gute Stelle für das Häuschen im Garten finden und auf Besuch der Fledertier­e warten.

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FOTO: RK Pädagoge Markus Heip mit den Brüdern Bruno (7) und Luis (11).

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